06.09.2016 20:36:39

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Börsen-Zeitung: Starke Dosis, Kommentar zu Fresenius von Sabine

Wadewitz

Frankfurt (ots) - Angesichts der langen Abstinenz konnte man sich

fast Sorgen machen über eine womöglich abnehmende

Akquisitionsfreudigkeit des Gesundheitskonzerns Fresenius. Doch das

Management hat die Lust am großen Einkauf nicht verloren. Mit der

Übernahme der spanischen Krankenhausgruppe Quirónsalud für 5,8 Mrd.

Euro stemmt das Unternehmen seine bislang größte Übernahme. Auch wenn

der Deal nicht über Nacht eingefädelt worden sein dürfte, zeigt der

unlängst vom CFO zum CEO aufgerückte neue Konzernchef Stephan Sturm

unmissverständlich, dass er weiterhin auf eine starke Dosis an

fremdkapitalfinanzierten Übernahmen in der Wachstumsstrategie der

Gruppe setzt.

Die bislang ausschließlich in Deutschland präsente

Fresenius-Kliniktochter Helios erweitert mit dem ersten größeren

Schritt ins Ausland ihr Portfolio in beträchtlichem Ausmaß. Die

aktuell drittgrößte Sparte im Konzern baut ihren Umsatz um 45 Prozent

auf 8 Mrd. Euro aus und stärkt gleichzeitig die Ertragskraft, bringen

doch die Spanier eine deutlich höhere operative Marge mit. Das

liefert ein starkes Argument für den Zukauf in einer Konzernsparte,

die zwar von stabilen Erträgen aus regulierten Märkten mit

überwiegend staatlichen Kunden profitiert, bei der Marge aber bislang

den beiden größeren Schwestersegmenten hinterherhinkt. Die positive

Börsenreaktion demonstriert, dass diese Überlegungen auch bei den

Investoren gut ankommen.

Fresenius hat ihr Portfolio über die Jahre konsequent ausgebaut.

Die Sparten neben dem übermächtigen Dialysegeschäft sind sukzessive

auf Größe gebracht worden, damit der Konzern auf mehreren starken

Säulen steht. Genauso schwungvoll wurde die Internationalisierung

vorangetrieben, um sich weltweit in Wachstumsmärkten zu etablieren.

Die Krankenhaussparte Helios stand in der Globalisierung bislang

außen vor, dieser Schritt wird nun nachgeholt.

Das Klinikgeschäft vollzieht sich in Märkten, die von spezifischer

nationaler Regulierung geprägt sind, so dass grenzüberschreitende

Aktivitäten kaum möglich sind und Geschäftsmodelle nicht einfach in

andere Regionen übertragen werden können. Insofern ist der Eintritt

in einen neuen Markt auch für Fresenius eine Herausforderung. Doch

mit Kauf des größten Spielers unter den privaten Klinikketten in

Spanien verschafft sich der Konzern vom Start weg Marktmacht und eine

gesunde Plattform für weitere Erwerbe in einem noch wenig

konsolidierten Umfeld. Und hierzulande sind die

Expansionsmöglichkeiten inzwischen begrenzt.

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