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18.02.2016 20:45:39
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Börsen-Zeitung: Sondereffekt Kengeter, Kommentar zur Deutschen Börse
von Claus Döring
Frankfurt (ots) - An großen Zielen fehlt es dem seit Mai an der
Spitze der Deutschen Börse stehenden Carsten Kengeter nicht. Das ließ
er beim Neujahrsempfang des Börsenbetreibers durchblicken, als er
verkündete, die Deutsche Börse wieder an die Weltspitze führen zu
wollen. Das hat er in seiner ersten Jahrespressekonferenz als
Vorstandsvorsitzender bekräftigt: Nummer 1 oder 2 der Welt wolle man
in allen Geschäftsfeldern werden. Das sind insbesondere für die
Eurex, die im Derivatehandel von der einstigen Nummer 1 auf Platz 3
abgerutscht ist, wie auch für den Wertpapierverwahrer Clearstream als
den beiden umsatz- und ergebnisstärksten Segmenten klare Ansagen,
nach innen wie nach außen.
Den internationalen Wettbewerbern, die auch durch Zusammenschlüsse
gestärkt aus der Finanzkrise hervorgegangen sind, will Kengeter
Marktanteile abjagen. Da dürfen sich vor allem CME Group,
Intercontinental Exchange, London Stock Exchange und Nasdaq OMX
angesprochen fühlen. Kengeter sieht das Portfolio der Deutschen Börse
als "breite Werkbank", an die Ergänzungen größerer oder auch nur
"atomarer" Art gut angedockt werden können.
Der Börse-Chef flankiert den Aufbruch zu neuen Ufern für die
Aktionäre mit einer Dividendenerhöhung von 2,10 auf 2,25 Euro je
Aktie. Seine Anteilseigner muss er schon deshalb bei Laune halten,
weil Kapitalerhöhungen für den Börsenbetreiber auch künftig das
bevorzugte Finanzierungsinstrument im Fall von Akquisitionen sind.
Denn nach den Zukäufen von 360 T und Stoxx verbietet sich ein höheres
Leverage durch Fremdfinanzierungen, wenn das Rating von Clearstream
nicht gefährdet werden soll.
Mit der Dividendenerhöhung will Kengeter wohl zudem
unterstreichen, dass schon das Jahr seines Antritts auch geschäftlich
ein Erfolg war und zumindest operativ besser, als es der erste Blick
auf die Zahlen vermuten ließe. Denn das Ergebnis vor und nach Steuern
war 2015 trotz 16% höherer Nettoerlöse rückläufig und stellt sich
erst nach "Bereinigungen" mit einem Plus von 14% ähnlich dynamisch
dar.
Als ein wesentlicher "Sondereffekt" schlägt mit 65 Mill. Euro das
vom neuen CEO akzelerierte Effizienzprogramm zu Buche, das mit
Hierarchieabbau und Trennung von 50 Führungskräften verbunden ist.
Das mag man buchhalterisch so bewerten, zumal es der Bilanzoptik und
offenkundig auch dem Boni-Topf dient. Doch dürften straffe Strukturen
und flachere Hierarchien für die Deutsche Börse unter ihrem neuen CEO
keine Einmaleffekte bleiben.
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