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18.08.2015 20:56:39

OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Schuss nach hinten, Kommentar zu China ...

Börsen-Zeitung: Schuss nach hinten, Kommentar zu China von Norbert

Hellmann

Frankfurt (ots) - Es war also doch nur die Ruhe vor dem Sturm.

Inmitten der globalen Turbulenzen um Chinas neues Wechselkursregime

samt scharfer Abwertung des chinesischen Yuan war Chinas

hochvolatilem Aktienmarkt eine verdächtig stabile Phase vergönnt.

Nach all den Dramen im Juni und Juli schien man schon fast wieder zu

vergessen, dass Chinas Börsen ein Krisengebiet sind, das nur durch

ein Sammelsurium staatlicher Eingriffe und Stützungsmaßnahmen

zusammengehalten wird. Nun holt ein neuerlicher Kurssturz die

"Börsenlenker" in Peking auf den Boden der Tatsachen zurück.

Der Leitindex Shanghai Composite ist am Dienstag um gut 6%

eingebrochen. Damit verbindet sich die ernüchternde Botschaft, dass

die den chinesischen Börsentrend bestimmende Masse der Kleinanleger

nach wie vor sofortigen Fluchtreflexen ausgesetzt ist, wenn sie

nachlassende Bereitschaft für künstliche Stimuli aus Peking

befürchten muss.

Am Dienstag etwa haben relativ gute Häusermarktdaten, also ein

positives Konjunktursignal, die Sichtweise beflügelt, dass es sich

Peking leisten könnte, mit weniger generösen geld- und

fiskalpolitischen Impulsen auszukommen, um das Wachstumstempo der

Wirtschaft zu halten. Das allein sollte freilich nicht ausreichen, um

den Markt so stark in die Knie zu zwingen. Der wahre Auslöser dürfte

ein allerdings schon am vergangenen Freitag erfolgtes Statement der

Wertpapieraufsichtsbehörde sein. Dort heißt es, dass die seit Juli

mit massiven Stützungskäufen im Aktienmarkt tätige China Securities

Finance Corporation (CSF) in weniger volatilen Marktphasen ihre

Interventionen einzustellen gedenkt.

Diese Aktion war wohl als frohe Botschaft gedacht, dass die nach

einer monumentalen Korrektur im Juni und Juli staatlich aufgefangenen

Börsen mittlerweile wieder stark genug sind, um den

Preisfindungsprozess stärker dem Markt zu überlassen. Der Schuss ist

freilich nach hinten losgegangen. Denn die Nachricht hat einen so

kräftigen neuerlichen Volatilitätsschub hinterlassen, dass die CSF

gemäß der jetzt verbreiteten Logik erneut einschreiten muss. Peking

bleibt damit in einem Dilemma gefangen. Der Staat will sich aus

seinen massiven Eingriffen ins Börsengeschehen wieder zurückziehen,

er will andererseits aber verhindern, dass der Aktienmarkt eine noch

immer fällige Abwärtskorrektur vollzieht. Beides geht freilich nicht.

Vor diesem Hintergrund wäre man gut beraten gewesen, zumindest auf

die feierliche Ankündigung eines Rückzugs aus Interventionen zu

verzichten.

OTS: Börsen-Zeitung

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Pressekontakt:

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Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

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