09.01.2018 20:46:40

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Börsen-Zeitung: Kein Druck, Kommentar zu Continental von Carsten

Steevens

Frankfurt (ots) - Continental prüft Optionen, sich organisatorisch

flexibler auf die Herausforderungen in der Automobilindustrie

auszurichten. Der Mitteilung des Dax-Konzerns am gestrigen Abend

gingen Spekulationen über eine Aufspaltung, die Bildung einer

Holding, der Börsenplatzierung profitablerer Geschäftsbereiche sowie

die Zusammenführung einzelner Bereiche mit dem Geschäft von

Wettbewerbern voraus, die die Aktie des weltgrößten börsennotierten

Automobilzulieferers um 5,4% haussieren ließen. Der Börsenwert von

Conti legte am Dienstag um 2,6 Mrd. Euro zu. Das Thema Portfolioumbau

von Großkonzernen, gerade in der Automobilindustrie, elektrisiert

Investoren also auch im neuen Jahr. Der Markt steht derzeit auf

Aufspaltungs- bzw. Pure-Play-Fantasien. Doch wie ist die

Stellungnahme aus Hannover einzuschätzen?

Das Unternehmen liegt im Trend. So trennt der angelsächsische

Rivale Delphi das Powertrain-Geschäft (Antriebstechnologie) von der

Elektronik, die schwedische Autoliv, Weltmarktführer für Airbags,

spaltet sich in Sensorik/Elektronik und in das traditionelle Geschäft

auf. Daimler plant eine Dachgesellschaft und separiert die Bereiche

Pkw/Vans sowie Lkw/Busse in rechtlich selbständige Einheiten, bei

Volkswagen steht ein Börsengang der Trucksparte im Raum. Als Vorteile

der Separierung von Geschäften werden höhere Bewertungen genannt,

eine vereinfachte Unternehmensstruktur, mehr Transparenz und eine

stärkere Aufmerksamkeit bei Investoren.

In Anbetracht des Wandels der Autoindustrie in Richtung

Elektrofahrzeuge und autonomes Fahren könnte sich Conti mit einem

Konzernumbau Spielraum auch für große Akquisitionen im

Siemens-VDO-Format verschaffen. Strategische Partnerschaften könnten

Flexibilität und Kompetenz stärken. Ob mit einem Konzernumbau ein

großer Konglomeratsabschlag verschwinden würde, erscheint jedoch

fraglich. Unwahrscheinlich macht eine Änderung der Konzernstrukturen

die erst im vorigen Jahr getroffene Entscheidung, den Bereich

Powertrain neu auszurichten, aber als integralen Bestandteil im

Konzern zu belassen. Auch klingen Umbaupläne leichter, als sie sich

womöglich umsetzen lassen.

Druck, die Liquiditäts- und Eigenkapitalbasis zu stärken, besteht

für Conti nicht. Das Unternehmen hat sich seit der schweren Krise

2009 eindrucksvoll stabilisiert. Die Ratingnoten etwa verbesserten

sich um sieben Stufen. Dem Großaktionär Schaeffler hat Conti in den

vergangenen Jahren viel Freude bereitet. Auch deshalb kann der

Autozulieferer Vorschlägen des Kapitalmarktes für einen Umbau des

Konzerns gelassen begegnen.

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