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03.08.2016 20:49:41

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Börsen-Zeitung: Kehraus, Kommentar zur HSBC von Andreas Hippin

Frankfurt (ots) - Douglas Flint will den Aktionären in guter

Erinnerung bleiben, wenn er im kommenden Jahr sein Amt als Chairman

der britischen Großbank HSBC niederlegt. Dazu passt die Ankündigung,

noch in diesem Jahr für bis zu 2,5 Mrd. Dollar Aktien zurückzukaufen.

Das Ziel, die Dividende ständig zu steigern, wurde zwar begraben,

aber das Institut will seine Ausschüttungen an die Anteilseigner

zumindest auf absehbare Zeit stabil halten. Die Aktionäre vieler

Rivalen würden sich freuen, wenn sie noch derart bedacht würden.

Mit guten Geschäften hat die Großzügigkeit den Anlegern gegenüber

aber nichts zu tun. HSBC hat den Zeitplan dafür, die

Eigenkapitalrendite auf mehr als 10% zu steigern, zu den Akten

gelegt. Angesichts einer schrumpfenden Nettozinsmarge, eines sich

verschlechternden Kredit-Einlagen-Verhältnisses und der hohen Kosten,

die sich aus zahllosen Rechtsstreitigkeiten ergeben könnten, ist das

auch besser so. Nicht umsonst merkte ein Analyst an, dass sich der

Abschnitt des Halbjahresberichts zu rechtlichen Risiken so lese wie

eine nur unwesentlich gekürzte Version von Tolstois "Krieg und

Frieden".

Was nun per Rückkauf an die Anleger ausgekehrt wird, ist ein Teil

des Erlöses aus dem Verkauf von HSBC Bank Brazil. Mit dem Rest könnte

die Dividende fürs Erste durchaus stabil gehalten werden, auch wenn

das laufende Geschäft keine Ausschüttung in dieser Höhe hergeben

würde. Man kann sein Brasiliengeschäft aber nur einmal verkaufen.

Zudem spielte der Abschied vom Zuckerhut einen erheblichen

Veräußerungsverlust ein.

Wenn nun von möglichen weiteren Aktienrückkäufen im kommenden Jahr

die Rede ist, geht es um Erlöse aus dem Verkauf des

US-Kreditkartengeschäfts an Capital One und der Veräußerung von

Filialen im Bundesstaat New York an First Niagara, die nach vielen

Jahren an die Holding durchgeleitet werden könnten - immer

vorausgesetzt, die Aufsichtsbehörden stimmen zu. Weitere Rückkäufe

wären unter den gegebenen Umständen vernünftig. Schließlich hat es

das Management nicht vermocht, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie das

Geld stattdessen gewinnbringend investiert werden könnte. Nachdem im

Auftaktquartal Sorgen um die konjunkturelle Entwicklung in der

Volksrepublik China die Stimmung an den Finanzmärkten dominierten,

wollte man die Visionen vom Wachstum im Perlflussdelta wohl nicht

wieder aus der Schublade holen.

Solange die Musik spielt, soll man tanzen, lautet eine alte

Bankerweisheit. Doch der Kehraus kommt bestimmt.

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Telefon: 069--2732-0

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