28.01.2015 20:51:47

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Börsen-Zeitung: iMperium, Kommentar zu Apple von Sebastian Schmid

Frankfurt (ots) - Der iPhone-Anbieter Apple ist längst bekannt

dafür, in Bereichen erfolgreich zu sein, in denen sich andere vorher

lange umsonst abmühten. So geschehen zuletzt mit dem iPhone im

Smartphone-Markt 2007 und dem Tablet-Rechner iPad 2010. Im April

dieses Jahres soll Ähnliches mit der Apple Watch im bisherigen

Nischensegment der Smartwatch gelingen. 2015 werde zudem das Jahr des

Apple-Bezahldienstes Apple Pay, kündigte CEO Tim Cook in der

Telefonkonferenz an. Doch Apple glänzt längst nicht nur mit

Zukunftsversprechen - wie zuletzt etwa Microsoft mit der virtuellen

3-D-Brille "Hololens".

Im Weihnachtsquartal verdiente Apple mit 18 Mrd. Dollar so viel

wie noch kein Konzern zuvor binnen drei Monaten. Damit wurden all

jene widerlegt, die den Computerkonzern an die Grenzen des Wachstums

stoßen sahen. Wie mit seinen Produkten ist der Konzern aus Cupertino

auch bei den Finanzkennziffern im jüngsten Rekordquartal in neue

Dimensionen vorgestoßen. Die Geräte seien zu teuer - vor allem für

den chinesischen Markt oder andere Schwellenländer -, lautete ein

Vorwurf der Kritiker. Völlig haltlos, wie sich nun zeigt. In China

wurde der Umsatz um gut 70% auf 16,1 Mrd. Dollar gesteigert. Das

chinesische Neujahrsfest steht indes erst in diesem Quartal an und

dürfte den Umsatz noch höher katapultieren. Auch in Europa, Japan und

Nordamerika wächst Apple kräftig.

Wie unantastbar die Position des iPhones in der

Smartphone-Oberklasse ist, illustriert der Anstieg des

durchschnittlichen Verkaufspreises um mehr als 10% auf fast 680

Dollar. Damit wird für ein iPhone das 2,5-Fache des

durchschnittlichen Smartphone-Preises gezahlt. Viele Marktbeobachter

waren der Ansicht, das iPhone müsse günstiger werden, um Marktanteile

zu gewinnen. Nun hat Apple dies geschafft und dabei den Preis sogar

nach oben gepflegt. Der vielversprechende Start des Bezahldienstes

Apple Pay, der bereits die kontaktlosen Zahlungsvorgänge in den USA

dominiert, die Apple Watch, der hohe Margen zugetraut werden, und ein

Ausbau des Filialnetzes in China dürften zudem dafür Sorge tragen,

dass der jüngste Quartalsrekord längst nicht der letzte war. Als Tim

Cook das Erbe von Steve Jobs antrat, übernahm er einen erfolgreichen

Technologiekonzern. Mancher Beobachter fürchtete einen schleichenden

Niedergang. Das Gegenteil ist der Fall. Für Apple scheinen die

bisherigen Maßstäbe nicht zu gelten. Cook hat ein "iMperium"

aufgebaut, das zumindest in der jüngeren Wirtschaftsgeschichte

vergeblich seinesgleichen sucht.

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