18.10.2016 20:36:39

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Börsen-Zeitung: Erst die gute Nachricht, Kommentar zu den

Quartalszahlen der großen US-Banken von Stefan Paravicini

Frankfurt (ots) - Für die etwas mehr als 10.000 Mitarbeiter der

Deutschen Bank in den USA haben die vergangenen Tage auch eine gute

Nachricht gebracht: Das Geschäft der US-Konkurrenz brummt. Sollten

sich Medienberichte vom Wochenende also bestätigen und sollte das

deutsche Spitzeninstitut seine Präsenz im US-Markt zurückfahren, um

die Verhandlungen mit dem Justizministerium in Washington über eine

drohende Milliardenstrafe wegen Hypothekengeschäften aus Zeiten vor

der Finanzkrise zu einem Abschluss bringen zu können, dürfte bei

Adressen wie J.P. Morgan, Bank of America, Citigroup oder Goldman

Sachs die eine oder andere Tür offen stehen.

Das gilt vor allem für die mehrheitlich in Manhattan tätigen

US-Mitarbeiter des Instituts, die Erfahrungen im Anleihehandel

mitbringen. Im Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren haben die

vier genannten US-Adressen mit ihren Zahlen für das dritte Quartal

die durchschnittlichen Markterwartungen jedenfalls deutlich

übertroffen.

Den Anfang machte der US-Branchenprimus J.P. Morgan, dessen

Erträge im Handel mit Anleihen sowie anderen festverzinslichen

Wertpapieren um fast 50 Prozent zulegten und die Schätzungen von

Analysten glatt um eine 1 Mrd. Dollar übertrafen. Bank of America und

Citigroup, die Nummer 2 und 4 im US-Markt, legten hier um 39 und 35

Prozent zu und machten zusammen noch einmal 1 Mrd. Dollar mehr Ertrag

als erwartet. Goldman Sachs, die am Dienstag ihre Zahlen

präsentierte, war mit einem Zuwachs von 34 Prozent im Handel mit

festverzinslichen Papieren, Währungen und Rohstoffen ebenfalls zur

Party eingeladen.

Auch Morgan Stanley, die am Mittwoch die Bilanzsaison der

führenden US-Institute abschließt, dürfte davon profitieren, dass der

Entscheid Großbritanniens für einen Ausstieg aus der Europäischen

Union Ende Juni und die unterschiedlichen Äußerungen zur Geldpolitik

der wichtigsten Zentralbanken in den vergangenen Monaten für

zusätzliche Volatilität auf den Märkten gesorgt haben. Da die

sechstgrößte US-Bank die Mannschaft für den Handel mit

festverzinslichen Wertpapieren gestutzt hat, wird die Dynamik aber

wohl kaum so akzentuiert wie bei der Konkurrenz ausfallen.

Womit wir zu der schlechten Nachricht für die Deutsche Bank und

viele ihrer europäischen Peers kommen. Das Geschäft der

US-Konkurrenten brummt wohl auch deshalb, weil sie die gestiegene

Dynamik gerade auf den europäischen Anleihemärkten genutzt und den

Wettbewerbern auf dem Alten Kontinent Marktanteile abgegraben haben.

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