28.04.2021 20:02:38

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Besser geht es nicht, Kommentar von Bernd Neubacher zur Deutschen Bank

Frankfurt (ots) - Besser geht es nicht: Im Zahlenwerk der Deutschen Bank fürs

Startquartal zeigen eigentlich alle Indikatoren in die richtige Richtung - vom

sprudelnden Ertrag über die sinkende Risikovorsorge bis zum auf gut 1 Mrd. Euro

explodierten Nachsteuergewinn. Der stellt nicht nur das höchste Quartalsergebnis

seit Anfang 2014 dar, sondern hat auch die jahrelang negative

Eigenkapitalrendite unversehens auf 7,4 % katapultiert. Das liegt schon fast auf

Höhe der 2019 fürs kommende Jahr ausgegebenen Zielmarke von 8 %, die dem

Institut bislang kaum jemand so recht hat abkaufen wollen. Das

Milliardenergebnis zum Jahresauftakt ist eine Leistung, die man ihm nicht

zugetraut hat, wie sich an der Konsensprognose ablesen lässt.

Die strategische Schräglage des Hauses hat sich im Lichte eines boomenden

Kapitalmarktgeschäfts freilich kaum verbessert. Vielmehr hat allein die

florierende Investmentbank im ersten Quartal mehr als das Doppelte zum

Vorsteuergewinn des Konzerns beigetragen wie die drei übrigen Sparten

Unternehmensbank, Privatkundenbank sowie Assetmanagement zusammen, und dies,

obwohl das Corporate Banking wie auch die Retail-Sparte ihr Vorsteuerergebnis um

je rund 90 % herauffuhren, weil sich bei stagnierenden Erträgen die

Risikovorsorge verflüchtigte bzw. Personal- sowie Restrukturierungskosten

sanken.

Besser geht es nicht. Dies gilt vor allem fürs Umfeld - und zwar von der

Geldpolitik über die Kapitalmärkte bis hin zum Kreditgeschäft. Wer schon allein

durch die Bilanzierung von Finanzpositionen zum zeitnahen Marktwert Mehrerträge

von knapp 1 Mrd. Euro verbucht, hat es nicht nur leicht, eine gute Figur

abzugeben, sondern reitet auch die Welle einer Geldpolitik, die allerorten die

Bewertungen inflationiert. Und wenn sich manche Gewerbetreibende hierzulande,

wie zuletzt im Vorstand einer Bank zu hören war, im Lichte staatlicher Übernahme

ihrer Fixkosten sowie Kurzarbeitergeld in der schwersten Krise der

Nachkriegsgeschichte derzeit Überlegungen hingeben können, wie sie ihren

Fuhrpark erneuern oder Büros neu einrichten, ist absehbar, dass die jüngsten

Auflösungen von Risikovorsorge in der Unternehmensbank kaum Bestand haben

werden, erst recht, wenn die Hilfen und Moratorien auslaufen.

Im ersten Quartal, saisonbedingt ohnehin das traditionell beste im gesamten

Jahr, hat die Deutsche Bank gezeigt, welche Resultate mit ihrem Geschäftsmodell

in einer optimalen Konstellation möglich sind. Daran anzuknüpfen, wird ihr im

weiteren Jahresverlauf zunehmend schwerer fallen.

(Börsen-Zeitung, 29.04.2021)

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