04.12.2025 08:10:38

OTS: Allianz Trade / Einzelhandel: Insolvenzen in Deutschland steigen weiter ...

Einzelhandel: Insolvenzen in Deutschland steigen weiter an - Dynamik

lässt allmählich nach

Hamburg (ots) -

- Insolvenzen im deutschen Einzelhandel steigen weiter an und liegen aktuell nur

noch knapp unter dem Negativrekord vor 9 Jahren

- Dynamik lässt nach: Insolvenzen steigen mit leicht verbesserten

wirtschaftlichen Aussichten weniger stark als noch vor einem Jahr

- Weitere Konsolidierung wahrscheinlich; nicht alle können die hohen

Investitionen in digitale Transformation und KI-gestützte

Einzelhandelsstrategien stemmen

Die Insolvenzen im deutschen Einzelhandel steigen weiter an und schrammten

zuletzt nur knapp am 9-Jahres-Hoch vorbei: In den zwölf Monaten zwischen August

2024 und August 2025 verzeichnete der deutsche Einzelhandel 2.490 Insolvenzen

und blieb so nur knapp unter dem Negativrekord von 2.520 Insolvenzen zwischen

Oktober 2015 und Oktober 2016. Mit den leicht verbesserten wirtschaftlichen

Aussichten scheint sich jedoch das Tempo des Insolvenzanstiegs allmählich etwas

zu verlangsamen.

"Die Insolvenzen im deutschen Einzelhandel steigen weiter an, aber die Dynamik

schwächt sich etwas ab", sagt Guillaume Dejean, Branchenexperte bei Allianz

Trade. "Im August 2025 lag der Anstieg bei 13 % im Jahresvergleich - ein Jahr

zuvor waren es noch 20 %. Das ist - insbesondere im Vergleich mit anderen

europäischen Ländern - immer noch ein deutlicher Anstieg, aber der Trend in den

anderen Märkten gibt durchaus Hoffnung, dass sich die Situation zumindest

langsam etwas verbessert. Einige Märkte haben entsprechend die Talsohle bereits

erreicht."

Der Einzelhandel gehört in ganz Europa zu den Branchen, die am stärksten von

hohen Insolvenzen betroffen sind. Zuletzt verzeichneten Frankreich (-2 %), die

Niederlande (-23 %) und Großbritannien (-10 %) sowie Norwegen und Dänemark einen

teilweise deutlichen Rückgang bei den Insolvenzen im Einzelhandel. Auch in

Italien und Belgien sind Insolvenzen in den letzten Monaten im Jahresvergleich

gesunken, mittelfristig dürfte jedoch ein weiterer Anstieg der Fallzahlen

folgen.

Tiefgreifende Veränderung des Geschäftsmodells erfordert massive Investitionen

"Der Einzelhandel kämpft noch immer mit den tiefgreifenden Veränderungen seines

Geschäftsmodells, die während der Pandemie begonnen haben", sagt Dejean. "Um dem

verstärkten Wettbewerb durch große Online-Marktplätze standzuhalten, müssen

Einzelhändler massiv in digitale Kanäle, datengestütztes Merchandising und

innovative Technologien für den Ladenbau investieren."

Viele Ketten führen autonome Kommissioniersysteme in Lagern, KI-gestützte

Produktempfehlungsmaschinen und robotergesteuerte Regalscanner ein, die Fehler

reduzieren, die Bestandsübersicht verbessern und die Auftragsabwicklung

beschleunigen. Andere testen selbstnavigierende Serviceroboter im Verkaufsraum,

um Kunden bei der Suche nach Artikeln zu unterstützen, oder setzen dynamische

Preisgestaltungsinstrumente ein, die sofort auf Trends reagieren, wodurch

Preisnachlässe reduziert und die Zyklizität saisonaler Produkte verbessert

werden.

David gegen Goliath: Weitere Konsolidierung der Branche wahrscheinlich

"Das ist ein Kampf, der teilweise an David gegen Goliath erinnert", sagt Dejean.

"Diese Innovationen verbessern das Einkaufserlebnis und die Rentabilität,

erfordern jedoch hohe Vorabinvestitionen, die kleinere Akteure teilweise kaum

stemmen können. Einige (textile) Einzelhändler hängen heute schon am seidenen

Faden. Insofern dürfte sich der Trend von steigenden Insolvenzen hierzulande

weiterhin fortsetzen, und eine weitere Konsolidierung der Branche ist

wahrscheinlich."

Mit dem Schrumpfen des Einzelhandelsökosystems an den Rändern wird die

Konzentration großer Unternehmen begünstigt, die über die Ressourcen und

Finanzen verfügen, um diesen industriellen Wandel zu bewältigen.

Leichter Rückendwind durch stärkeren Euro, wirtschaftliche Aussichten,

Reallöhne, Steuerregelungen

Immerhin der stärkere Euro (+12 % seit Jahresbeginn gegenüber dem US-Dollar) und

die leicht verbesserten wirtschaftlichen Aussichten verschaffen der Branche

leichten Rückendwind. Verbesserte Kreditbedingungen und Reallöhne, die die

während der Energiekrise 2022 entstandene Kaufkraftlücke verringern, könnten

dazu beitragen, das noch fragile Verbrauchervertrauen in Deutschland

mittelfristig zu stärken.

Die geplante Verschärfung der Steuerregelungen für geringwertige Sendungen aus

dem Ausland (De-minimis-Ausnahme) dürfte den scharfen Wettbewerb durch

chinesische Marktplätze mindern und den derzeitigen Abwärtsdruck auf die Margen

der inländischen Einzelhändler verringern.

"Die geplante Steuerregelung hilft den hiesigen Einzelhändlern, ist aber auch

kein Allheilmittel", sagt Dejean. "Das Interesse chinesischer Einzelhändler am

großen europäischen Verbrauchermarkt könnte weitere Investitionen in Deutschland

über Fusionen und Übernahmen oder Joint Ventures nach sich ziehen. Dennoch

sollten Einzelhändler jetzt ihre Chancen nutzen. Für deutsche Marken bietet sich

die Möglichkeit, im Zuge der Konsolidierung der Branche von der digitalen

Transformation und KI-gestützten Einzelhandelsstrategien zu profitieren."

Die vollständige Studie finden Sie beigefügt und hier:

https://bit.ly/3KBG46Y

Allianz Trade ist weltweiter Marktführer im Kreditversicherungsgeschäft und

anerkannter Spezialist für Bürgschaften und Garantien, Inkasso sowie Schutz

gegen Betrug oder politische Risiken. Allianz Trade verfügt über mehr als 100

Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende Finanzdienstleistungen an,

um sie im Liquiditäts- und Forderungsmanagement zu unterstützen.

Über das unternehmenseigene Monitoring-System verfolgt und analysiert die

Allianz Trade Gruppe täglich die Insolvenzentwicklung von mehr als 83 Millionen

kleiner, mittlerer und multinationaler Unternehmen. Insgesamt umfassen die

Expertenanalysen Märkte, auf die 92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP)

entfallen.

Mit dieser Expertise macht die Allianz Trade Gruppe den Welthandel sicherer und

gibt den weltweit über 70.000 Kunden das notwendige Vertrauen in ihre Geschäfte

und deren Bezahlung. Als Tochtergesellschaft der Allianz und mit einem AA-Rating

von Standard & Poor's ist die Holding von Allianz Trade mit Sitz in Paris im

Schadensfall der finanzstarke Partner an der Seite seiner Kunden.

Das Unternehmen ist in über 40 Ländern vertreten und beschäftigt mehr als 5.800

Mitarbeiter weltweit. 2024 erwirtschaftete die Allianz Trade Gruppe einen

konsolidierten Umsatz von EUR 3,8 Milliarden und versicherte weltweit

Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 1.400 Milliarden.

Weitere Informationen auf http://www.allianz-trade.de

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u.a.: (i) die allgemeine konjunkturelle Lage einschließlich der

branchenspezifischen Lage für das Kerngeschäft bzw. die Kernmärkte der

Allianz-Gruppe, (ii) die Entwicklung der Finanzmärkte einschließlich der

"Emerging Markets" einschließlich Marktvolatilität, Liquidität und

Kreditereignisse, (iii) die Häufigkeit und das Ausmaß der versicherten

Schadenereignisse einschließlich solcher, die sich aus Naturkatastrophen

ergeben; daneben auch die Schadenkostenentwicklung, (iv) Stornoraten, (v) Ausmaß

der Kreditausfälle, (vi) Zinsniveau, (vii) Wechselkursentwicklungen

einschließlich des Wechselkurses EUR-USD, (viii) Entwicklung der

Wettbewerbsintensität, (ix) gesetzliche und aufsichtsrechtliche Änderungen

einschließlich solcher bezüglich der Währungskonvergenz und der Europäischen

Währungsunion, (x) Änderungen der Geldpolitik der Zentralbanken bzw.

ausländischer Regierungen, (xi) Auswirkungen von Akquisitionen, einschließlich

der damit verbundenen Integrationsthemen, (xii) Umstrukturierungsmaßnahmen,

sowie (xiii) allgemeine Wettbewerbsfaktoren jeweils in einem örtlichen,

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