24.03.2015 21:57:45

Ostthüringer Zeitung: Wolfgang Schütze kommentiert: Flugzeugabsturz / Schockierende Nachricht

Gera (ots) - Eigentlich wissen es alle, dass immer was passieren kann: im Haushalt, auf der Autobahn, im Flugzeug. Aber es wird verdrängt, weggeredet, weggelacht. Denn Angst soll ja nicht die Oberhand gewinnen, soll uns nicht lähmen.

Im Grunde genommen dürften uns solche Ereignisse wie der Flugzeugabsturz in den Alpen mental nicht unvorbereitet treffen - angesichts unserer langen und traurigen Erfahrungen mit Unglücken. Doch Menschen sind eben nicht nur aus Vernunft gebaut, sondern auch aus Gefühl, Mitleid und Anteilnahme. Deshalb überfällt uns die Nachricht vom Tod der 150 Passagiere und Besatzungsmitglieder so ansatzlos und unmittelbar, so schockierend.

Dennoch: die Welt hält nicht lange still. Fragen nach dem Warum und Wie weiter sind schnell ausgesprochen. Auch gestern wieder, und das ist normal. Zum professionellen Umgang mit solch tragischen Ereignissen gehört indes auch, sich auf gesicherte Erkenntnisse zu stützen und nicht wild in der Gegend herumzuspekulieren. Geduld ist nicht gerade eine Tugend mancher Medien und auch nicht aller im geneigten Publikum. Aber es hilft nichts, man muss warten, wie schnell in dem unwegsamen Gelände Beweise dafür zu finden sind, warum die Maschine in den Sinkflug überging und nach wenigen Minuten an einem Felsmassiv zerschellte.

Den Angehörigen der Opfer muss so schnell wie möglich das Leid gelindert werden. Das ist das einzige, was bleibt.

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