05.07.2016 17:02:39
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Original-Research: Greiffenberger AG (von GBC AG): unter Beobachtung
Original-Research: Greiffenberger AG - von GBC AG
Einstufung von GBC AG zu Greiffenberger AG
Unternehmen: Greiffenberger AG
ISIN: DE0005897300
Anlass der Studie: Researchstudie (Anno)
Empfehlung: unter Beobachtung
Kursziel: ausgesetzt
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Felix Gode, CFA
Vor dem Hintergrund der unter den Erwartungen liegenden
Geschäftsentwicklung im 2. HJ 2015 - insbesondere bei ABM - sowie der damit
verbundenen Prognoseanpassung im November 2015 hatte die Greiffenberger AG
ihre Finanzierungspartner darüber informiert, dass die vereinbarten
Finanzkennzahlen des Konsortialdarlehensvertrags zum 31.12.2015 aller
Voraussicht nach nicht eingehalten werden können.
In Folge dessen wurde mit den Finanzierungspartnern die Erarbeitung eines
Konzepts zur Sicherung der Fortführung der Geschäftsaktivitäten vereinbart,
das neben der Verbesserung der Liquiditätssituation insbesondere zu einer
verbesserten Ertragslage führen soll. Die beteiligten Parteien einigten
sich im Rahmen dessen auf eine Aussetzung der zum 31.03.2016 fällig
gewordenen Rückzahlungsrate des Konsortialkredites sowie der
Teilrückzahlung des Genussrechts bis zum 31.10.2016. Darüber hinaus werden
die auf diesen Zeitraum entfallenden Zinszahlungen für das
Konsortialdarlehen sowie die Vergütungszahlungen des Genussrechts
ausgesetzt.
Das im Rahmen dessen erarbeitete Konzept zur Liquiditätssicherung sowie zur
Unternehmensfortführung führte zu dem Ergebnis, dass die nötigen
Restrukturierungsmaßnahmen zusätzliche finanzielle Mittel i.H.v. 10 Mio. EUR
erforderlich machen würden, die der aktuelle Finanzierungsrahmen der
Greiffenberger AG nicht ermöglicht. Nach Planungen des Unternehmens wird
hierfür insbesondere die Stärkung der Finanzstruktur einzelner
Tochtergesellschaften durch die Beteiligung von Investoren angestrebt. Im
Zuge dessen würde die Greiffenberger AG ihre Mehrheit an der betreffenden
Gesellschaft verlieren.
Vor dem Hintergrund der laufenden Restrukturierung und der damit
verbundenen fehlenden Einschätzbarkeit hinsichtlich der Fortführung der
Unternehmenstätigkeit hat die beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
für den Jahresabschluss 2015 bislang kein Testat erteilt. Am 08.07.2016
wird dem Unternehmen nunmehr das finale Prüfungsergebnis mitgeteilt, wobei
der Vorstand damit rechnet, dass die Bestätigungsvermerke versagt werden.
Vielmehr benötigen die Wirtschaftsprüfer zur Einschätzung der
Erfolgswahrscheinlichkeit des Restrukturierungskonzeptes weitere Unterlagen
zur Finanzierung dieses. Bis zum heutigen Tage sind genauere Informationen
diesbezüglich nicht bekannt gemacht worden, da die Verhandlungen mit den
Investoren noch andauern.
Umsatz- und Ergebnisplanungen der Greiffenberger AG
Um das Geschäft der ABM wieder nachhaltig profitabel zu gestalten, wurde
Anfang Mai 2016 ein umfangreiches Restrukturierungsprojekt gestartet.
Dieses sieht nicht nur eine Anpassung der Kostenstrukturen vor, sondern
auch die Neustrukturierung von Prozessen sowie die Stärkung der
Kernkompetenzen des Unternehmens.
Im Zuge der Restrukturierungsmaßnahmen sollten rund 120 Arbeitsplätze am
Standort Marktredwitz abgebaut werden, was rund 20 % aller Stellen bei ABM
bedeutet. Gleich-zeitig soll die Fertigungstiefe am deutschen Standort
verringert werden, einhergehend mit einem verstärkten Zukauf von
Komponenten, um die Prozessgeschwindigkeit zu erhöhen. Am Standort Lublin
soll hingegen der Anteil der Produktion erhöht werden. Durch diese
Maßnahmen soll eine wieder wettbewerbsfähige Kostenstruktur hergestellt und
auskömmliche Margen ermöglicht werden. Nicht zuletzt wird eine
Konzentration auf die Kernkompetenzen des Unternehmens angestrebt, den
Geschäftsfeldern mobile Antriebstechnik (z.B. Gabelstapler) und
Industrieanwendungen (z.B. Hebe- und Fördertechnik), ohne dabei
Investitionen in zukunftsweisende Neuentwicklungen zu vernachlässigen.
Dabei sollen vor allem die Bereiche Intra- und Lagerlogistik,
Medizintechnik oder die E-Mobilität adressiert werden.
Insgesamt wird für ABM für 2016 ein moderater Zuwachs bei den Umsatzerlösen
angestrebt. Beim EBIT wird eine erhebliche Verbesserung erwartet, wobei
nicht damit gerechnet wird, dass das Niveau des Jahres 2014 (0,89 Mio. EUR)
bereits wieder erreicht wird.
Unklar ist, ob in dieser Ergebnisprognose für 2016 bereits die Kosten für
die Restrukturierung enthalten sind. Wir gehen jedoch davon aus, dass in
diesem Zuge z.B. durch die Veränderungen im Personalbereich kurzfristige
Belastungen entstehen werden. Auch Kosten im Rahmen der organisatorischen
Veränderungen und Verlagerungen von Geschäftsaktivitäten von Marktredwitz
nach Lublin dürften zu berücksichtigen sein. Insofern gehen wir davon aus,
dass das Ergebnis von ABM zusätzlich belastet wird.
Für die Konzern-Umsatzerlöse geht der Vorstand der Greiffenberger AG davon
aus, dass diese im GJ 2016 gegenüber 2015 wieder moderat zulegen werden.
Das Wachs-tum soll dabei, wie vorstehend bereits erläutert, vor allem durch
den Teilkonzern ABM, dem größten Tochterunternehmen, getragen werden.
Hinsichtlich des Konzern-Ergebnisses geht der Vorstand der Greiffenberger
AG davon aus, eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem GJ 2015 zu
erreichen, mit einem positiven EBIT. Jedoch ist es gemäß
Unternehmensaussagen dabei denkbar, dass das Ergebnisniveau des Jahres 2014
von 2,41 Mio. EUR noch nicht wieder erreicht werden wird.
Einschätzung der GBC AG
Zum Zeitpunkt der Erstellung der Studie sind keine neuen Erkenntnisse
hinsichtlich der zukünftigen Finanzierung der Greiffenberger AG bekannt.
Auch hinsichtlich der Beteiligungen von Investoren bei
Tochtergesellschaften sind keine neuen Informationen veröffentlicht worden.
Insofern ist derzeit nicht bekannt, an welchem Tochterunternehmen
möglicherweise Investoren beteiligt werden sollen oder ob alternative
Finanzierungsmöglichkeiten in Betracht gezogen werden.
Für die zukünftige Umsatz- und Ergebnisentwicklung des
Greiffenberger-Konzerns hat dies jedoch eine starke Bedeutung, da ein
eventueller mehrheitlicher Verkauf einer der Tochtergesellschaften unter
Umständen zu einer deutlichen Reduzierung der Umsatzerlöse durch die
Endkonsolidierung führen würde. Der Ergebnisbeitrag würde demnach aller
Voraussicht nach zukünftig als Ergebnis aus at-equity-Beteiligungen in der
Gewinn- und Verlustrechnung verbucht werden und im Zuge der
Endkonsolidierung würden zudem erhebliche bilanzielle Veränderungen
entstehen.
Auf Grund der derzeit unklaren Situation hinsichtlich der Refinanzierung
der Konzernverbindlichkeiten sowie der aktuell ergebnisoffenen
Restrukturierung der Tochtergesellschaft ABM können wir derzeit keine
verlässliche Einschätzung der Greiffenberger AG vornehmen. Vielmehr wird
erst eine erfolgreiche Refinanzierung des Fremdkapitals die Möglichkeit
einer nachhaltigen Restrukturierung der Gesellschaft eröffnen.
Aus diesem Grund können wir derzeit kein Kursziel für die Aktien der
Greiffenberger AG ermitteln und setzen das Rating daher aus. Sollten sich
Neuigkeiten hinsichtlich der Finanzierung ergeben, werden wir erneut
prüfen, ob eine Kurszielermittlung möglich ist. Daher halten wir die
Greiffenberger AG derzeit unter Beobachtung.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/14019.pdf
Kontakt für Rückfragen
Jörg Grunwald
Vorstand
GBC AG
Halderstraße 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach §34b Abs. 1 WpHG und FinAnV Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter:
http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung.htm
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Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
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