14.05.2019 17:50:00

Oberbank - Bank Austria bekommt keinen zusätzlichen Aufsichtsrat

Bei der 139. Ordentlichen Hauptversammlung der Oberbank am Dienstag in Linz ist man dem Ansinnen der UniCredit Bank Austria nach einem weiteren Aufsichtsrat erfolgreich entgegengetreten: Auf Antrag der Bank für Tirol und Vorarlberg wurde stattdessen die Reduktion der Kapitalvertreter im Aufsichtsrat von 12 auf 11 Mitglieder beschlossen.

Die Bank Austria ist über ein Beteiligungsvehikel an den drei börsennotierten Regionalbanken Oberbank (Linz), Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV, Innsbruck) und Bank für Kärnten und Steiermark (BKS, Klagenfurt) beteiligt. Auch die drei Banken selber sind untereinander verflochten. Eben diese gegenseitigen Beteiligungen sind der Bank Austria nun offenbar ein Dorn im Auge.

Bei BKS und BTV hat die Bank Austria Anträge auf Sonderprüfung aller Kapitalerhöhungen seit 1994 eingebracht. Bei der BKS ist sie mit diesem Ansinnen gescheitert, bei der BTV steht die Entscheidung noch aus. Bei der Oberbank wollte die Bank Austria keine Sonderprüfung, sondern einen weiteren Aufsichtsrat in Person von Jürgen Kullnigg. Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger befürchtete daher, dass "die UniCredit Bank Austria offensichtlich ihren Einfluss auf die Oberbank vergrößern und einen beispiellosen Angriff auf unsere Unabhängigkeit starten" wolle.

Um etwaigen Machtgelüsten der Bank Austria einen Riegel vorzuschieben, hat die BTV im Gegenzug einen Antrag eingebracht, die Zahl der Kapitalvertreter im Aufsichtsrat der Oberbank von 12 auf 11 zu verringern. Da darüber zuerst abgestimmt werden musste und der Antrag eine Mehrheit erhielt, war der Antrag der Bank Austria hinfällig. Laut einem Sprecher der Oberbank habe die Bank Austria in der Hauptversammlung einmal mehr bestritten, dass sie die Kontrolle über die 3-Banken übernehmen wolle.

Wie die Oberbank in einer Presseaussendung festhielt, hätten die Reaktionen der bei der Hauptversammlung anwesenden Aktionäre gezeigt, dass kein Verständnis für die Vorgangsweise der UniCredit Bank Austria herrsche, nicht zuletzt weil diese und ihre Vorgängerorganisationen seit Jahrzehnten in den Aufsichtsräten und Hauptversammlungen der 3-Banken vertreten seien und alle Kapitalmaßnahmen und Personalia mitbeschlossen hätten. "Ich danke unseren Aktionären für die große Unterstützung im Vorfeld und während der Hauptversammlung. Ich werte das als klaren Auftrag, den erfolgreichen Wachstumskurs der Oberbank zielstrebig fortzusetzen", zeigte sich Gasselsberger nach der Hauptversammlung zufrieden.

Bei der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat gab es dann noch eine Auffälligkeit: Aufsichtsrat Gregor Hofstätter-Pobst wurde nicht entlastet. Das habe zunächst allerdings keine Konsequenzen, hieß es bei der Oberbank. Ein weiterer Beschluss in der Hauptversammlung betraf die Erhöhung der Dividende von zuletzt 90 Cent auf 1,10 Euro. Damit schüttet die Oberbank rund 38,8 Mio. Euro aus.

(Schluss) ver/phs/cs

ISIN AT0000625108 IT0004781412 WEB http://www.oberbank.at https://www.unicreditgroup.eu http://www.bankaustria.at

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