22.11.2022 05:22:40

Nutzung von ärztlich verschriebenen Gesundheits-Apps zieht an

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Digitalisierung in Deutschlands Gesundheitswesen kommt einer Studie zufolge in einigen Bereichen etwas voran. Die Nutzung von sogenannten digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs), also ärztlich verschriebenen Apps gegen Depressionen, Panikstörungen oder Tabaksucht, habe in diesem Jahr deutlich angezogen, heißt es in einer am Dienstag publizierten Studie des Beratungsunternehmens McKinsey. Vorsichtig geschätzt werden es in diesem Jahr 125 000 DiGA-Verordnungen sein und damit knapp dreimal so viele wie im Vorjahr (44 000).

Bei durchschnittlichen Kosten von 458 Euro berechneten die Branchenfachleute ein Marktvolumen von circa 57 Millionen Euro für dieses Jahr. Für 2023 rechnen sie mit einem weiteren Anstieg. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) listet derzeit 33 DiGAs als erstattungsfähig auf. Darunter sind die App "NichtraucherHelden" gegen Abhängigkeit vom Rauchen, "Mindable" gegen Panikstörungen, "Meine Tinnitus App", die Angsttherapie-Anwendung "Invirto" und das Gesundheitstraining "HelloBetter".

"Die Anzahl der DiGAs steigt, das Angebot vergrößert sich Jahr für Jahr", sagt McKinsey-Fachmann Tobias Silberzahn. Vorbehalte unter Ärzten würden schwächer, die Bekanntheit unter Patienten steige und das Feedback der Nutzer sei bisher überwiegend positiv - daher seien die Aussichten dieses Marktsegments sehr gut. Eine Vielzahl an Studien belege zudem den gesundheitlichen Nutzen. "DiGAs können bei chronischen Patienten eine sinnvolle Ergänzung sein, um eine Verhaltensänderung einzuleiten oder zu unterstützen."

Die vorgelegte Studie - der "E-Health Monitor" - gibt einen Zwischenstand über die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Es gibt Lichtblicke wie die DiGAS oder auch die Tatsache, dass mittlerweile fast alle Arztpraxen und Apotheken an die Telematik-Infrastruktur - also das Kommunikationsnetz der Gesundheitsbranche - angeschlossen sind. Die elektronische Verschreibung (E-Rezept) und die elektronische Patientenakte (ePA) werden aber nur wenig genutzt./wdw/DP/zb

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