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08.02.2016 22:02:39

NRZ: Die Türkei hat alle Trümpfe in der Hand - ein Kommentar von JAN JESSEN

Essen (ots) - Die Bewältigung der Flüchtlingskrise kann nur in vielen kleinen Schritten gelingen. Es ist ein mühseliger Weg, manchmal auch ein demütigender. Wenn eine deutsche Kanzlerin die Türkei besucht, wäre es eigentlich ihre Aufgabe, den Krieg zu kritisieren, den Ankara gegen die eigene Bevölkerung im Süden des Landes vom Zaun gebrochen hat; oder den immer größeren Druck, der auf die türkische Presse ausgeübt wird. Kritik an der Türkei kann sich Angela Merkel aber nicht leisten. Nicht in dieser Situation. In der Flüchtlingskrise spielt die Türkei jetzt die Rolle, die ihr Präsident Erdogan eigentlich für die gerade stattfindende Neuordnung der Region zugedacht hatte: die des wichtigsten Akteurs. Zweieinhalb Millionen syrische Flüchtlinge sind bereits jetzt im Land, Zehntausende warten an der Grenze, weil sie vor den russischen Bomben auf die Rebellengebiete bei Aleppo geflohen sind. Ankara hat alle Trümpfe in der Hand, um noch mehr Zugeständnisse von Merkel erzwingen zu können. Es sind allerdings gewaltige Aufgaben, vor denen die Türkei steht. Die Bekämpfung der Schleuser-Wirtschaft und die adäquate Betreuung der Flüchtlinge im Land können nur in enger Kooperation mit der Europäischen Union und deren finanzieller Unterstützung gelingen. Nebenbei: Es ist zumindest irritierend, dass die EU die Türkei dazu drängt, noch mehr syrische Flüchtlinge ins Land zu lassen, gleichzeitig aber die konsequente Schließung der Grenze zu Europa fordert. Das Wichtigste ist aber: Die Türkei muss ein ernsthaftes Interesse entwickeln, bei der diplomatischen Befriedung des Bürgerkriegs in Syrien eine konstruktive Rolle zu spielen. Zumindest darauf müssen Deutschland und Europa drängen.

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