19.03.2013 22:34:00
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Nowotny: Nach Nein des Parlaments muss Zypern bei Null neu anfangen
Die Euroländer würden aber keinesfalls Zypern den Ausstieg aus der Währungsunion nahelegen, versicherte Nowotny. Das kleine Zypern, auf das nur 0,2 Prozent der Wirtschaftsleistung der EU entfällt, pleite gehen zu lassen, wäre "ein Experiment, das wir an sich lieber nicht machen wollen". Auch wenn es im Vorfeld eine Diskussion gegeben habe, ob Zypern überhaupt systemrelevant ist.
Zwar seien die Probleme des Landes schon lange bekannt gewesen, doch die frühere Regierung nicht bereit gewesen, über eine Lösung Gespräche zu führen. Erst mit der seit einem Monat neu gewählten Regierung sei dies möglich gewesen. Daraufhin sei das Paket geschnürt worden, das 10 Mrd. Kredit aus der EU, 1 Mrd. Euro Kredit vom IWF und 5,8 Mrd. Euro an Leistungen aus Zypern - konkret die Streichung eines Teils der Sparguthaben - vorsah. Das Problem ist der "weit überdimensionierte" Bankensektor Zyperns, erinnerte Nowotny. Nach langen Verhandlungen sei der Zugriff auf die Sparguthaben als "leistungsfähigste Variante" eingestuft worden. Dabei die kleinen Sparer einzubeziehen "war politisch nicht klug", räumte er ein, aber im Fall Zyperns gebe es keinen einfachen Ausweg.
Nowotny schließt aus, dass sich eine solche Maßnahme in anderen Länder wiederholt. Zypern sei ein Sonderfall. Man habe auch gesehen, dass sich heute in den "südlichen Euro-Ländern" auf den Finanzmärkten kaum etwas bewegt habe. "Die Märkte gehen nicht von einem Ansteckungseffekt aus."
(Schluss) tsk/ham
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