Kassenschlager |
06.11.2024 17:56:00
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Novo Nordisk-Aktie: Starke Nachfrage nach Abnehm- und Diabetesmitteln - Prognose aktualisiert
Die Aktie von Novo Nordisk kletterte in der Spitze zunächst um fast neun Prozent und führte damit den Stoxx 50 (Stoxx Europe 50) an. Am frühen Nachmittag allerdings reduzierte sich der Kursgewinn zügig auf nur noch 0,8 Prozent. Damit liegt der Kurs seit Jahresbeginn rund 9 Prozent im Plus. Seit dem Rekordhoch von Ende Juni hat das Papier mehr als ein Viertel eingebüßt.
Die Marktkapitalisierung ist inzwischen auf umgerechnet 453 Milliarden Euro gesunken, dennoch ist Novo Nordisk dank des Hypes um die Abnehmmittel noch immer der mit Abstand wertvollste Konzern in Europa vor LVMH (LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton) (305 Mrd) und SAP (SAP SE) (267 Mrd).
Der Konzern vermeldete zur Wochenmitte für das dritte Quartal einen Umsatzanstieg um 21 Prozent auf 71,3 Milliarden dänische Kronen (rund 9,6 Mrd Euro), insbesondere getrieben durch das Geschäft mit seinen Mitteln bei Diabetes und krankhafter Fettleibigkeit (Adipositas).
Die beiden wichtigsten Verkaufsrenner der Dänen, Ozempic und Wegovy mit dem Wirkstoff Semaglutid, stehen inzwischen für mehr als die Hälfte des Konzernumsatzes. Analysten zeigten sich besonders über den Anstieg beim Gewichtssenker Wegovy erfreut - hier zog der Erlös um fast 80 Prozent auf 17,3 Milliarden Kronen an, da das Medikament auf weiteren Märkten verfügbar wurde. In den USA, dem wichtigsten Absatzmarkt, kletterte der Erlös ebenfalls kräftig, weil dort immer mehr Versicherer die Kosten übernehmen.
Zwar seien die Verkaufspreise für Wegovy etwas schlechter als gedacht ausgefallen; insgesamt seien sie aber gut genug, um für etwas Erleichterung zu sorgen, kommentierte Analystin Emily Field von der Barclays-Bank die Resultate. Noch zur Halbjahresbilanz hatte der Konzern, der als Pionier und Marktführer in dem Bereich gilt, mit seinen Verkaufszahlen zu den Abnehmmitteln enttäuscht.
Der Gewinn unter dem Strich kletterte im Berichtszeitraum um gut ein Fünftel auf 27,3 Milliarden Kronen. Damit schlug sich der Konzern besser als von Analysten erwartet.
Das Management engte nach den ersten neun Monaten seine Umsatz- und Gewinnerwartungen an das Jahr ein weiteres Mal ein. Erwartet wird jetzt für das Gesamtjahr ein Erlösplus zu konstanten Wechselkursen von 23 bis 27 Prozent. Das ist am unteren Ende ein Prozentpunkt mehr, am oberen Ende allerdings auch ein Prozent weniger als zuletzt.
Für den operativen Gewinn prophezeien die Dänen jetzt abseits von Wechselkurseffekten ein Plus von 21 bis 27 Prozent. Damit traut sich der Konzern ebenfalls am unteren Ende etwas mehr, am oberen Ende aber auch etwas weniger zu als bisher. Im Sommer hatte Novo Nordisk das Ziel für diese Kennziffer bereits gedämpft.
Die Aufmerksamkeit von Branchenkennern gilt unterdessen bereits Novos nächster Generation der Adipositas-Behandlung: Cagrisema. Das Mittel wird in einer Studie der fortgeschrittenen Phase III getestet, die Ergebnisse werden bis Dezember erwartet. Aussagen des Finanzchefs von Novo Nordisk während einer Telefonkonferenz mit Analysten ließen die Schlussfolgerung zu, dass das Umsatzwachstum im Jahr 2025 womöglich nicht ganz so hoch ausfallen könnte wie von Analysten erwartet.
In der Spitze hatten die Aktien am Vormittag nach Quartalszahlen beim Kurs von rund 812 Kronen um fast 9 Prozent zugelegt. Damit blieb das Börsenschwergewicht aber von den Höchstständen über 1000 Kronen ein gutes Stück entfernt. Der seit Mitte September gültige Abwärtstrend bleibt vorerst intakt. Seit dem Rekordhoch von Ende Juni waren die Titel um rund 25 Prozent gefallen und hatten sich erst im Bereich von 750 dänischen Kronen gefangen.
Die Analysten von UBS hoben in ihrer Einschätzung zu den Quartalszahlen die Entwicklung des Abnehmpräparats Wegovy positiv hervor. Die Sorgen um eine schwächere Nachfrage habe sich nicht bestätigt. Auch habe der Konzern das obere Ende seines Ausblicks nicht stark gesenkt.
/tav/stk
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