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23.01.2018 13:09:00

Niki - Verkehrsminister Hofer begrüßt Zuschlag an Lauda

Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ), selbst einst Flugzeugtechniker bei Lauda Air, hat den Zuschlag an Niki Lauda begrüßt. Sein Ministerium habe sichergestellt, dass Nikis Luftverkehrsbetreiberzeugnisses (AOC) trotz Insolvenz aufrecht bleibt. Es sei gut für den Standort, dass die Fluglinie in österreichische Hände kommt, sagte Hofer am Dienstag im Ö1-Mittagsjournal.

"Es wird nach allen Informationen, die wir jetzt haben, keine rechtlichen Probleme geben. Das ist fast völlig ausgeschlossen. Und die Flugzeuge - ich habe vorhin mit Niki Lauda telefoniert - stehen zur Verfügung", sagte Hofer.

Auch Lauda selbst sagte in der Sendung, dass die Verhandlungen mit der AUA-Mutter Lufthansa über die 15 Flieger mittlerweile abgeschlossen seien. Der Frage nach dem Kollektivvertrag wich Lauda aus, für den morgigen Mittwoch kündigte er eine Mitarbeiterversammlung am Flughafen Wien an. Die Marke Niki wurde offenbar nicht gekauft und dürfte verschwinden: "Die geht ja mit der Niki in Konkurs, damit habe ich keinen Zugriff. Und das Ganze heißt ab jetzt Laudamotion", so Lauda.

Infrastrukturminister Hofer sagte, Lauda habe ihm bereits vor dem Zuschlag seine Pläne vorgestellt und man sei auch in Kontakt geblieben. Interventionen im Bieterprozess habe es aber nicht gegeben. Hofer lobte Lauda als eine der großartigsten Persönlichkeiten des Landes und auch als guten Arbeitgeber, Lauda habe als Chef einen gewissen Spirit hineingebracht. Hofer ist überzeugt, dass fast alle Mitarbeiter bleiben werden. Eine Lehre für die Zukunft müsse sein, dass Firmen in heimischer Hand bleiben.

Bei den Piloten trifft Lauda aber auf deutliche Skepsis. "Lauda war in der Vergangenheit alles andere als ein Traumarbeitgeber", sagte am Dienstag ein Sprecher der deutschen Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) in Frankfurt laut dpa. Es gebe erhebliches Misstrauen, ob Lauda wie versprochen bei der von ihm im Insolvenzverfahren erworbenen Gesellschaft Niki tatsächlich Kollektivverträge abschließen werde. In früheren Zeiten seien die Piloten bei Personaldienstleistern angestellt und an die Airline verliehen worden.

Bei einer Übernahme aus einer Insolvenz sei zu befürchten, dass die ohnehin schon bescheidenen Arbeitsbedingungen für das fliegende Personal der Niki noch weiter verschlechtert würden, sagte der VC-Sprecher. Der Niki-Betriebsrat habe daher zu Recht darauf hingewiesen, dass es für viele Piloten berufliche Alternativen gebe. Sie müssten jetzt im Einzelfall prüfen, ob sie nicht besser bei anderen Fluggesellschaften anheuerten. Derzeit sucht insbesondere die Lufthansa-Tochter Eurowings Piloten für ihre Airbus-A320-Flotte. Diesen Typ hat auch die Niki bis zu ihrem Grounding geflogen.

(Schluss) pro/sp

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