Nach Quartalszahlen |
07.02.2024 20:40:00
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New York Community Bancorp-Aktie steigt: NYCB bekommt Ramschrating von Moody's - neuer Vorsitzender berufen
• Moody's setzt den Rotstift an
• Aktionäre wollen sich zur Wehr setzen
Millionenverlust bei New York Community Bancorp
Der Kursverfall der New York Community Bancorp-Aktie setzt sich fort. Anfang Februar vermeldete die Bankholdinggesellschaft einen unerwarteten Nettoverlust in Höhe von 252 Millionen US-Dollar für das vierte Quartal 2023. Außerdem, so hieß es in einer Erklärung, müsse man die Dividende deutlich zusammenstreichen: "Zu diesem Zweck bauen wir auch Kapital auf, indem wir unsere vierteljährliche Stammdividende auf 0,05 US-Dollar pro Stammaktie senken", war in einer Mitteilung zu lesen. "Wir sind uns der Bedeutung und der Auswirkungen der Dividendenkürzung auf alle unsere Aktionäre bewusst und haben diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen." Die NYCB-Aktie geriet daraufhin an der NYSE kräftig unter Druck.
Moody's streicht Rating für NYCB zusammen
Nun reagierte auch die Rating-Agentur Moody's auf die Negativnachrichten der New York Community Bancorp und stufte die Kreditwürdigkeit des Geldhauses kurzerhand herab. Zuvor ordneten die Experten die Zahlungsfähigkeit der Bank mit "Baa3" ein, was einer durchschnittlichen Qualität entspricht. Nun ging es jedoch um zwei Stufen nach unten auf "Ba2". Auf diesem Niveau bestehe die Gefahr, dass Zinsen und Tilgung nicht mehr gestemmt werden können. Laut "CNN" spricht man hier auch von einem "Ramschstatus". "NYCBs historisches Kerngeschäft im Bereich der gewerblichen Immobilienfinanzierung, ein signifikanter und unerwarteter Verlust bei ihren New Yorker Büro- und Mehrfamilienhäusern könnte zu einer potentiellen Vertrauenssensitivität führen", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters aus dem Moody's-Bericht. "Die hohe Inanspruchnahme von Marktmitteln durch das Unternehmen könnte die finanzielle Flexibilität der Bank im derzeitigen Umfeld einschränken."
Weitere Herabstufungen möglich
Die Rating-Agentur wolle die Bank weiterhin im Blick behalten und im Zweifelsfall weitere Herabstufungen vornehmen. Wie CNN weiter berichtete, stellt das Downgrade einen deutlichen Vertrauensverlust dar, sodass eine Investition in New York Community Bancorp-Aktien einen spekulativen Charakter mit sich bringt. Außerdem dürfte es die Bankengruppe nach der Neubewertung schwer haben, da Kreditkosten höher ausfallen können.
Erst vor wenigen Tagen stufte auch Moody's-Branchenkollege Fitch das Rating für die NYCB herunter, von "BBB" auf "BBB-".
Erinnerungen an Bankenkrise werden wach
Beim Zusammenbruch der US-Regionalbanken im vergangenen Jahr spielte die New York Community Bancorp noch eine rettende Rolle, schließlich übernahm sie einige Vermögenswerte der in Schieflage geratenen Signature Bank. Wie die Moody's-Experten nun aber bemängeln, sei ein Drittel der Einlagen der NYCB unversichert, was an die ebenfalls 2023 gescheiterte Silicon Valley Bank erinnert. Auch die Regionalbank verfügte über nicht versicherte Einlagen, die nach Bekanntwerden der finanziellen Herausforderungen von Kunden abgezogen wurden und damit einen "Bank Run" auslösten. "Die Bank könnte einem erheblichen Finanzierungs- und Liquiditätsdruck ausgesetzt sein, wenn das Vertrauen der Einleger verloren geht", so Moody's laut CNN.
Neubesetzung auf Führungsebene
Als Versuch, das Ruder herumzureißen, hat die NYBC nun einen neuen geschäftsführenden Vorsitzenden berufen, wie sie am Mittwoch bekanntgab. So wird ab sofort Alessandro DiNello, der zuvor bereits Mitglied des Verwaltungsrats war, der Führungsetage um CEO Verwaltungsrat um Thomas R. Cangemi zur Seite stehen und "an der Verbesserung aller Aspekte der Geschäftstätigkeit der Bank arbeiten". DiNello war bereits seit 2013 Präsident, CEO und Direktor der Flagstar Bank und Flagstar Bancorp, ehe diese 2021 durch die New York Community Bancorp übernommen wurde.
New York Community Bancorp-Aktie verlässt tiefrotes Terrain
Für die NYCB-Aktie bedeutete die Abstufung durch Moody's zunächst eine Verschärfung der Abwärtstendenz der letzten Tage. Fiel das Papier an der NYSE nach der Veröffentlichung des Quartalsberichts bereits bis auf 5,58 US-Dollar, wurden anschließend weitere Kursverluste beobachtet. Im Dienstagshandel ging es für die New York Community Bancorp-Aktie letztendlich um 22,22 Prozent nach unten auf 4,20 US-Dollar. Die Nachricht der Neubesetzung hob die NYCB-Aktie zeitweise auf positives Terrain. Im NYSE-Handel geht es für die NYCB-Aktie 6,67 Prozent auf 4,4700 US-Dollar. Seit Beginn des noch jungen Jahres fielen die Anteilsscheine an der Wall Street jedoch bereits um 62,7 Prozent ins Minus.
NYCB-Anleger wehren sich gegen Kursverluste
Die Probleme der Bank scheinen jedoch nicht abzureißen. Wie ebenfalls am gestrigen Dienstag bekannt wurde, wollen NYCB-Anleger nun gerichtlich gegen den Kursverfall der Aktie und die damit verbundenen Einbußen vorgehen. Laut Reuters reichten Aktionäre des Finanzhauses eine Sammelklage bei einem Bundesgericht in Brooklyn, New York, ein. Der Vorwurf: Die New York Community Bancorp habe ihren Anteilseignern angeblich verschwiegen, wie schlecht es um das unternehmenseigene Kreditportfolio stehe. Erst im Rahmen der Bilanzvorlage hätten die Investoren von der prekären Lage der Bank erfahren. Nun fordern die Geschädigten eine Kompensierung ihrer Verluste.
Redaktion finanzen.at
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