Schwierige Marktlage |
04.05.2023 16:37:00
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New Work-Aktie zweistellig tiefer: XING-Mutter New Work erwartet Gewinnrückgang
Für 2023 rechnet der New-Work-Vorstand nun mit einem um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 92 bis 100 Millionen Euro, wie das SDAX-Unternehmen nach Börsenschluss in Hamburg mitteilte. Damit würde der operative Gewinn unter dem Vorjahreswert von 104 Millionen Euro liegen. Bislang hatte das Unternehmen ein leichtes Plus für möglich gehalten. Auch der bereinigte Umsatz dürfte entgegen der bisherigen Annahme nicht mehr einstellig zulegen, sondern auf dem Vorjahresniveau von 313,4 Millionen Euro verharren.
"Steigende Kosten und eine wirtschaftliche Unsicherheit lassen Unternehmer kritischer in die Zukunft blicken und zögerlicher agieren", schrieb von Strombeck in einem Aktionärsbrief. Erste Effekte machten sich bereits im Auftaktquartal bemerkbar. So legte der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um nur zwei Prozent auf 75,9 Millionen Euro zu.
Weil Arbeitgeber infolge der aktuellen Marktlage weniger in die Personalbeschaffung investierten und New Work dennoch weiter Geld in den Konzernumbau steckt, fiel der operative Gewinn (Ebitda) um 30 Prozent auf 17,9 Euro.
Das Ausmaß der schwachen Entwicklung überrasche negativ, kommentierte Branchenexpertin Nicole Winkler von Hauck Aufhäuser Investment Banking in einer ersten Einschätzung. Der operative Gewinn des ersten Quartals habe die Analystenerwartungen deutlich verfehlt.
Der Konzerngewinn lag bei 9,2 Millionen Euro nach 12,6 Millionen im Vorjahr.
Anleger fliehen nach Prognosesenkung aus New Work
Eine Prognosekürzung hat den Anlegern von New Work am Donnerstag den Tag verdorben. Die Papiere der Xing-Mutter rutschten auf den tiefsten Stand seit mehr als fünf Monaten. Am Nachmittag betrug das Minus mehr als 18 Prozent auf 133,80 Euro, womit sie im moderat schwächeren SDAX der kleineren Börsenwerte der mit Abstand größte Verlierer waren.
Sie rissen damit außerdem die 200-Tage-Linie, die den längerfristigen Kurstrend beschreibt, und näherten sich ihrem im vergangenen September erreichten tiefsten Kurs seit Anfang 2015 von 113,60 Euro an. Das Chartbild trübt sich also weiter ein, der längerfristige Abwärtstrend seit Sommer 2019 bleibt intakt. Damals hatten die Anteile mit knapp über 380 Euro ein Rekordhoch erreicht.
Das Karrierenetzwerk rechnet für 2023 mit einem um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 92 bis 100 Millionen Euro. Das ist weniger als ein Jahr zuvor.
Analyst Marius Fuhrberg von Warburg Research nahm die Entwicklung zum Anlass, um seine Kaufempfehlung für New Work zu kassieren und nun mit "Hold" zu votieren. Das Kursziel strich er von 250 auf 170 Euro zusammen, seine Prognosen für 2023 bis 2025 korrigierte er nach unten. Das neue Anlagevotum rechtfertigte er mit fehlenden positiven Kurstreibern in den kommenden Monaten. Der Arbeitsmarkt sei zuletzt wenig inspirierend gewesen, sodass die Nachfrage nach Lösungen zur Personalrekrutierung geringer sei.
Analystin Nicole Winkler von Hauck & Aufhäuser reagierte ebenfalls mit einer Kurszielsenkung von 215 auf 192 Euro auf die Meldungen von New Work. Die Expertin bekräftigte jedoch ihre Kaufempfehlung. Die grundlegenden Trends seien intakt, auch wenn die Nachrichtenlage für den Jobvermittler zunächst mau bleiben dürfte.
HAMBURG / FRANKFURT (dpa-AFX)
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