23.12.2014 18:47:59
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neues deutschland: Ungewolltes Nebenprodukt
Berlin (ots) - Da wird sich Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble
(CDU) gefreut haben: Mit der Rekordsumme von über einer Milliarde
Euro an verhängten Bußgeldern hat das Bundeskartellamt ein Stück zum
Erreichen der lang ersehnten Schwarzen Null im Bundeshaushalt
beigetragen. Dabei sind die Einnahmen für den Fiskus nur ein
Nebenprodukt der Arbeit des Bundeskartellamtes und eigentlich gar
nicht gewollt. Die Hauptaufgabe der Behörde ist es sicherzustellen,
dass der freie Markt reibungslos funktioniert. Und eine große Sorge,
die dabei immer mitschwingt, ist, dass sich Monopole bilden könnten
und Konkurrenten untereinander bei den Preisen absprechen. Denn dabei
werden andere immer geschädigt, weil sie entweder zu viel zahlen
müssen oder zu wenig für ihre Ware bekommen. Doch nur bei allzu
großen Fusionen oder bei offensichtlich illegalen Preisabsprachen
wagt es das Kartellamt, die Macht der Konzerne zu stutzen.
Unangetastet etwa bleibt das Oligopol der vier großen
Stromgrundversorger. Zudem wird sich ein jeder Bahnreisende gerade
zur Weihnachtszeit fragen, ob sein Bahnticket vielleicht nicht etwas
überteuert ist. Komplettes Neuland für das Kartellamt ist auch der
Internetriese Google. Mit ihm schlägt sich derzeit die EU-Kommission
herum. Es ist also nicht leicht, die freie Konkurrenz im Kapitalismus
aufrecht zu halten.
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