14.08.2016 13:22:37
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neues deutschland: Schriftsteller Hermann Kant gestorben
Kant hatte viele Feinde: Autoren, die sich von ihm als langjährigen Präsidenten des DDR-Schriftstellerverbands gegängelt fühlten. Westdeutsche Kritiker, die in ihm kaum mehr als einen angepassten Staatskünstler sahen. Leute, die ihm Kontakte zur Staatssicherheit vorwarfen. Und er hatte sehr, sehr viel Freunde: eine in die Millionen gehende Leserschaft vor allem, aber nicht nur in der DDR. Nicht wenige blieben ihm auch nach dem Zusammenbruch der DDR treu und begleiteten seine literarische Auseinandersetzung mit dem Leben, auch mit seinem Leben im ostdeutschen Staat und dessen Scheitern. Seine letzte Veröffentlichung, die Erzählung "Ein strenges Spiel", erschien 2015.
Zu den Kritikern, die sich um ein differenziertes Kant-Bild bemühten, gehörte der Feuilletonist Marcel Reich-Ranicki, der einmal über Kant schrieb: "Dieser Schriftsteller war und ist ein harter und intelligenter Gegner unserer westlichen Welt. Zur Herzlichkeit haben wir wahrlich wenig Grund. Aber doch zu einer knappen, respektvollen Verneigung."
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