30.09.2018 20:17:42
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neues deutschland: Kommentar zum Widerstand gegen Rodungen durch RWE im Hambacher Forst: Nicht mehr zu retten
Berlin (ots) - »Nicht mehr zu retten« sei der Hambacher Forst.
RWE-Vorstandschef Rolf Martin Schmitz wollte vor dem Wochenende
offenbar in Basta-Manier kraft seines Postens den Konflikt um das
uralte Waldstück beenden. Mehr als 10 000 Menschen beeindruckte
dies am Sonntag nicht - es steigerte vielmehr nur noch die Wut und
das Unverständnis derer, die in immer größer werdender Zahl die
Rodung des Hambacher Forsts nicht hinnehmen wollen. Da ist ein
Bundesland, dessen schwarz-gelbe Regierung seine Polizei in Einsätzen
verheizt, die nicht nur brutale Bilder produzieren, sondern als reine
Interessendurchsetzung eines Konzerns wahrgenommen werden. Nach einem
Sommer, der vielen für die Folgen des Klimawandels endgültig die
Augen geöffnet haben dürfte, bleibt das Bild: Dort will ein Konzern
einen Wald roden, um Braunkohle zu verheizen. Und da können sich
dessen Vertreter und die landespolitischen Spitzen noch so sehr auf
einen legalistischen Standpunkt (»Es gibt Urteile!«) oder die
Diskreditierung des Widerstands verlegen (»Da gibt es Chaoten!«): Die
Verteidigung der Rodungspläne dringt zu immer mehr Menschen, die sich
buchstäblich auf die Socken für einen Wald machen, nicht mehr durch.
Nicht mehr zu retten - das scheinen vielmehr die Standpunkte von RWE
und NRW-Regierung. Beide haben den Widerstand in seiner Breite
schlicht unterschätzt - derer, die sich und die Natur über mehr als
die nächste Legislaturperiode, Dividende oder Amtszeit retten wollen.
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