12.02.2017 23:17:56
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Neue Westfälische (Bielefeld): Übermut tut selten gut Carsten Heil
Bielefeld (ots) - Die große Herausforderung für einen guten
Leistungssportler besteht darin, genau zum richtigen Zeitpunkt die
optimale Form zu haben. Wer ein halbes Jahr vor den Olympischen
Spielen Wettkampf auf Wettkampf gewinnt, dem könnte zum großen Ringen
die Puste ausgehen. Die SPD ist derzeit in einer Jubelphase. Alles
scheint zu gelingen. Toller überraschender Kanzlerkandidat,
Super-Umfragewerte, reihenweise Eintritte und gestern wurde einer
ihrer Besten zum nächsten Bundespräsidenten gewählt. Die Genossen
können ihr Glück nach langer Durststrecke kaum fassen. Doch sie
sollten sich an Frank-Walter Steinmeier ein Vorbild nehmen, nicht
übermütig werden und statt dessen ruhig, konzentriert und fleißig auf
die Bundestags-Wahl hinarbeiten. Am 24. September gilt es - nicht
heute. Das zum Einen. Zum Anderen: Die Wahl des Lippers zum
Staatsoberhaupt ist kein Signal für Rot-Rot-Grün im Bund. Und auch
nicht für einen anderen Wechsel. Das unterscheidet sie von der Wahl
Gustav Heinemanns 1969, die als Vorzeichen für den Regierungswechsel
im Herbst desselben Jahres gilt. Das hat Angela Merkel in letzter
Sekunde und in höchster Not verhindert. Denn die Kanzler-Vorsitzende
der CDU hat die gesamte Union soeben noch auf die Wahl des
Sozialdemokraten Steinmeier verpflichten können. Das ging vielen
Konservativen zwar quer ab, hat aber dazu geführt, dass der Präsident
nicht gegen die Vorstellungen der Union gewählt werden konnte und das
Wechselsignal ausbleibt. Im September wird sich niemand mehr daran
erinnern, dass CDU und CSU nicht in der Lage waren, einen
respektablen eigenen Kandidaten oder Kandidatin für das Schloss
Bellevue zu präsentieren. Dann gilt nur noch das Rennen Kanzlerin
Angela Merkel gegen Herausforderer Martin Schulz. Allerdings, und das
kann weiteren Rückenwind für die SPD bedeuten: Wenn Steinmeier die
erwartet gute Figur als Staatsoberhaupt macht, wird das bei aller
gebotenen parteipolitischen Zurückhaltung des Amtsinhabers eher der
SPD als der Union nutzen. Von daher hat der scheidende
Parteivorsitzende Sigmar Gabriel für seine Partei alles richtig
gemacht. Gleichzeitig wird offensichtlich, dass Angela Merkel
schwächer wird. Personelle und inhaltliche Alternativen sind ihr
ausgegangen, sie kann sich nur noch auf Wenige stützen. Aber sie
wurde noch immer unterschätzt und könnte pünktlich zur Wahl wieder
topfit sein.
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Pressekontakt: Neue Westfälische News Desk Telefon: 0521 555 271 nachrichten@neue-westfaelische.de
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