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25.08.2013 20:44:58

Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Vor US-Eingreifen in Syrien? Keine roten Linien mehr DIRK HAUTKAPP, WASHINGTON

Bielefeld (ots) - Speak softly and carry a big stick - sprich sanft und trage einen großen Knüppel, dann wirst du weit kommen." So hat US-Präsident Theodore Roosevelt Anfang des vergangenen Jahrhunderts einmal amerikanische Außenpolitik umschrieben. Barack Obama macht es anders. Nach den jüngsten Giftgasmeldungen aus Syrien lässt der Chef im Weißen Haus öffentlich bemerkbar Pläne für ein militärisches Eingreifen gegen das Assad-Regime ausarbeiten und einen vierten Zerstörer im Mittelmeer auf Patrouille gehen. Gleichzeitig legt Obama die Latte für einen Angriff immer höher. Obama hat sich bereits vor einem Jahr stark unter Zugzwang gesetzt. Ein Giftgaseinsatz der Assad-Truppen sei gleichbedeutend mit dem Überschreiten einer "roten Linie". Diese Linie wurde schon einmal ignoriert. Obama musste jetzt zumindest rhetorisch reagieren. Trotzdem bremst der Präsident im gleichen Atemzug die Ambitionen, seine Experten warnen vor den unkalkulierbaren Risiken eines Eingreifens. Von "roten Linien" spricht Obama gar nicht mehr. Der Präsident und seine Berater sehen den Konflikt in Syrien in erster Linie als einen innerislamischen Streit zwischen zwei Glaubensrichtungen, den Schiiten und den Sunniten, der mit Militärgewalt nicht zu lösen sei. Weil Vertreter beider Richtungen in angrenzenden Staaten sitzen und ihre jeweiligen "Glaubensbrüder" nach Kräften unterstützen, könnte Amerika in Syrien einen zweiten Irak erleben. Zudem bestehe die Gefahr, dass nach der Absetzung Assads terroristische Netzwerke vom Schlage El Kaidas eine zentrale Rolle in Syrien übernehmen. In Washington hat man registriert, dass Syrien selbstbewusst vor einem militärischen Eingreifen warnt. Begründung: Dies könne die ganze Region "in Flammen setzen". Gemeint sind Israel, Ägypten und - sehr wichtig - der Iran.

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