03.07.2014 20:41:58
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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Trickreiche Ferienverlängerung Schlechtes Vorbild Hubertus Gärtner
Bielefeld (ots) - Mit den Sommerferien beginnt für viele Familien
in Nordrhein-Westfalen heute die schönste Zeit des Jahres. Endlich
können sie mal gemeinsam ausspannen und die Sorgen des Alltags
weitgehend vergessen. Leider ziehen pünktlich zum Urlaubsbeginn aber
auch überall die Preise an. Hotels und Pensionen werden teurer, auch
für Flugreisen und fürs Tanken muss deutlich mehr Geld auf den Tisch
gelegt werden. Eigentlich ist das ungerecht. Denn Eltern mit
schulpflichtigen Kindern werden auf diese Weise bestraft - mindestens
werden sie gegenüber anderen benachteiligt. Auf den ersten Blick ist
es deshalb verständlich, wenn Familien einige Tage früher ins
Vergnügen starten wollen. Sie stehen dann nicht im Stau und sparen
auch noch viel Geld, wenn sie ihre Kinder ein paar Tage eher "aus der
Schule nehmen". Das geschieht zwar nicht flächendeckend. Aber während
an normalen Schultagen die Quote der Krankmeldungen bei zwei bis drei
Prozent liegt, schnellt die Zahl vor und nach den Ferien plötzlich
auf das Doppelte hoch. Viele Schulleiter, auch solche aus der Region,
wissen von fadenscheinigen Entschuldigungen oder sogar fragwürdigen
ärztlichen Attesten zu berichten, die ihnen bei vorzeitigem
Ferienbeginn schon mal präsentiert wurden. Seltsame Ausreden, wie
jene von der "kranken Oma im Ausland" die es dringend zu besuchen
gelte, müssen manchmal ebenfalls als Begründung herhalten. Einige
Eltern denken, dass es sich bei der ertricksten "Ferienverlängerung"
um ein Kavaliersdelikt handelt, weil in der Schule ja ohnehin nicht
mehr viel passiere. Aber sie sind im Irrtum. Die Schulpflicht gilt
bis zum letzten Schultag - und wer die Vorschrift unterläuft,
riskiert ein Bußgeld bis zu 1.000 Euro. Die meisten Schulleitungen
suchen zunächst den Dialog, um solche Sanktionen zu vermeiden. Das
ist gut so. Trotzdem: Vorsätzliche "Ferienverlängerer" müssen zur
Kasse gebeten werden. Solche Eltern sind kein gutes Vorbild. Wenn
alle ihrem Beispiel folgten, wäre der Schulbetrieb nicht mehr
aufrechtzuerhalten. Es gäbe bald nur noch Ferien.
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