11.12.2014 21:12:59
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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Studie zu Bildungsgerechtigkeit Die Eltern packen das Paket Martin Fröhlich
Bielefeld (ots) - Zum dritten Mal hat die Bertelsmann-Stiftung
ihren Chancenspiegel vorgelegt. Zum dritten Mal entzündet sich daran
Streit um das Bildungssystem und die Messbarkeit von Erfolg und
Chancengleichheit. Eine Schwachstelle der Auswertung sind die Daten
oder besser jene Daten, die nicht zur Verfügung stehen. Beispiel Durchlässigkeit: Die Schulbehörden erfassen, wenn Schüler aus einer Schulform in eine andere wechseln, weil ihr Leistungsvermögen zu hoch oder zu niedrig ist. Tun sie dies aber im normalen Verlauf einer Schullaufbahn, etwa nach der Realschule hin zur gymnasialen Oberstufe, wird das nicht erfasst. Ebenso wenig gibt es Daten darüber, wie viele Eltern ihre Kinder auf ein Gymnasium schicken, obwohl die Empfehlung der Grundschule dafür nicht ausreicht. Ein Abstieg im Schulsystem ist oft die Konsequenz. Kurzum - die Durchlässigkeit als Indikator gerät in Schieflage. Die Detailkritik ist berechtigt. Doch die generelle Aussage stellt sie nicht in Frage. Die Bildungsmöglichkeiten sind nicht für alle Kinder gleich. Das hat mit der Herkunft zu tun, doch auch mit dem Wohnort. Überrascht das? Nein. Es gibt ja auch regionale Unterschiede am Arbeitsmarkt, bei der Infrastruktur, bei der Finanzkraft. Doch in Sachen Bildung wirken sie sich fataler aus. Ein Kind kann nicht einfach in eine bildungsstärkere Region umziehen. Es muss mit den Schulmöglichkeiten vor Ort leben. Und: Bildung lässt sich viel eher staatlich beeinflussen. Es gibt direkte Handlungsmöglichkeiten. Allerdings nicht nur von Seiten der Behörden. Ein Grundschulleiter hat sich einmal darüber beklagt, dass die Schule nicht in vier Jahren ausgleichen könne, was Familien an Unterschieden verursachen. Damit hat er wohl recht. Deshalb muss beim Blick auf Chancen immer auch ein Hinweis an die Eltern folgen. Sie machen einen Großteil des Startpakets aus, mit dem die schulische Laufbahn des Kindes vorgeprägt wird. Das beginnt mit ganz kleinen Dingen wie dem abendlichen Vorlesen. Dafür muss man nun wirklich kein Akademiker sein.
oder besser jene Daten, die nicht zur Verfügung stehen. Beispiel Durchlässigkeit: Die Schulbehörden erfassen, wenn Schüler aus einer Schulform in eine andere wechseln, weil ihr Leistungsvermögen zu hoch oder zu niedrig ist. Tun sie dies aber im normalen Verlauf einer Schullaufbahn, etwa nach der Realschule hin zur gymnasialen Oberstufe, wird das nicht erfasst. Ebenso wenig gibt es Daten darüber, wie viele Eltern ihre Kinder auf ein Gymnasium schicken, obwohl die Empfehlung der Grundschule dafür nicht ausreicht. Ein Abstieg im Schulsystem ist oft die Konsequenz. Kurzum - die Durchlässigkeit als Indikator gerät in Schieflage. Die Detailkritik ist berechtigt. Doch die generelle Aussage stellt sie nicht in Frage. Die Bildungsmöglichkeiten sind nicht für alle Kinder gleich. Das hat mit der Herkunft zu tun, doch auch mit dem Wohnort. Überrascht das? Nein. Es gibt ja auch regionale Unterschiede am Arbeitsmarkt, bei der Infrastruktur, bei der Finanzkraft. Doch in Sachen Bildung wirken sie sich fataler aus. Ein Kind kann nicht einfach in eine bildungsstärkere Region umziehen. Es muss mit den Schulmöglichkeiten vor Ort leben. Und: Bildung lässt sich viel eher staatlich beeinflussen. Es gibt direkte Handlungsmöglichkeiten. Allerdings nicht nur von Seiten der Behörden. Ein Grundschulleiter hat sich einmal darüber beklagt, dass die Schule nicht in vier Jahren ausgleichen könne, was Familien an Unterschieden verursachen. Damit hat er wohl recht. Deshalb muss beim Blick auf Chancen immer auch ein Hinweis an die Eltern folgen. Sie machen einen Großteil des Startpakets aus, mit dem die schulische Laufbahn des Kindes vorgeprägt wird. Das beginnt mit ganz kleinen Dingen wie dem abendlichen Vorlesen. Dafür muss man nun wirklich kein Akademiker sein.
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Pressekontakt: Neue Westfälische News Desk Telefon: 0521 555 271 nachrichten@neue-westfaelische.de
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