10.03.2015 22:53:02
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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Olympische Spiele in Deutschland Hamburg hat die Nase vorn Wolfgang Stephan
Bielefeld (ots) - Das olympische Feuer glimmt nicht nur, es ist
entfacht: 55 Prozent der Berliner sprechen sich für die Olympischen
Spiele in der Hauptstadt aus, in Hamburg ist die Zustimmung mit 64
Prozent erheblich deutlicher. Nüchtern betrachtet, ist dies ein
eindeutiges Ergebnis - für den Sport und für die Olympischen Spiele
in Deutschland. Hamburg oder Berlin? Mit der Veröffentlichung der
Demoskopen ist nur insofern eine Vorentscheidung gefallen, als beide
Städte weiterhin gut im Rennen sind. "Je größer der Abstand, desto
eher wird es Auswirkungen haben", meinte der Präsident des Deutschen
Olympischen Sportbundes, Alfons Hörmann, im Vorfeld dieser Befragung.
Sind neun Prozent Vorsprung ein großer Abstand? Vermutlich nicht,
wenngleich es natürlich einen leichten Vorteil für Hamburg bedeutet,
der aber auch notwendig ist, denn - machen wir uns nichts vor - die
Berliner haben international einen größeren Namen und den Vorteil,
dass es ein großes Olympiastadion und weitere große Sportarenen wie
das Velodrom und die Max-Schmeling-Halle bereits gibt. Andererseits
sind die 55 Prozent Zustimmung der Berliner für den DOSB ein Risiko,
denn letztlich entscheiden die Bürger über die Olympischen Spiele in
ihrer Stadt, und ein zweites München kann sich Deutschland nicht mehr
leisten. Beim Bürgerentscheid in Bayern gab es im November 2013 in
keiner der vier Regionen eine Mehrheit für die Bewerbung um die
Winterspiele 2022. Diese Pleite müsste eigentlich nachhaltige Wirkung
haben. Dass in Hamburg die Zustimmung von einer breiten Mehrheit
getragen wird, wissen wir jetzt. Wenn die deutschen Sportfunktionäre,
die am 21. März die Entscheidung über die Vergabe treffen, dies auch
so bewerten, wäre das äußerst wünschenswert. Sagen wir es so: Mit den
Zahlen von gestern sind die Chancen für Olympia in Hamburg eher
größer geworden. So richtig groß sind sie - leider - aber noch nicht.
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