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21.07.2013 19:14:59

Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Obama und die Rassenfrage Farbe bekannt DIRK HAUTKAPP, WASHINGTON

Bielefeld (ots) - Wenn es um die historisch bedingten Probleme zwischen Weißen und Schwarzen ging, hat sich der erste schwarze US-Präsident fünf Jahre lang eine bemerkenswerte Neutralität auferlegt. Wann immer Rassismus, ob offen oder unterschwellig, die nationalen Schlagzeilen eroberte, versuchte sich Barack Obama als Unparteiischer. So als wäre seine Wahl allein schon Wandel genug. So viel Passivität hat ihren Preis. Viele Schwarze, die an den Präsidenten 2008 größte Hoffnungen geknüpft hatten, erkannten sich in ihm mit fortschreitender Amtsdauer nicht mehr wieder. Schließlich waren die Verhältnisse im echten Leben nicht dazu angetan.  Bildung, Arbeitsmarkt, Justiz, Chancengleichheit schlechthin - wer als Schwarzer geboren wird in dem Amerika von heute, hat unverändert schlechte(re) Karten. Wahl und Wiederwahl von Obama haben daran nichts geändert. "Versöhnen statt (noch mehr) spalten" schien seine Devise. Die skandalöse Erschießung eines schwarzen Teenagers durch einen hispanisch-weißen Nachbarschaftswächter in Florida und der anschließende Freispruch für den Täter hat Obamas Kalkül verändert. So klar, persönlich und emphatisch wie bei seinem Überraschungsauftritt hat er noch nie Farbe bekannt - und sich zu seiner. Ohne Öl in ein latent immer züngelndes Feuer zu gießen, hat er zutreffend und eindringlich beschrieben, was ist: Es gibt in Amerika nicht wenige Menschen, die in ihrem Nächsten per se einen Kriminellen oder einen Bösewicht sehen - allein wegen dessen Hautfarbe. Törichte Gesetze und eine Mentalität, die denjenigen mit Straffreiheit belohnt, der auf eigene Faust mit der Schusswaffe für Ordnung sorgt, haben die Tragödie nur begünstigt. Obama hat keine Antwort auf die Frage, wie man diesen tief sitzenden Rassismus ausmerzen kann. Immerhin: Er spricht ihn endlich offen an.

Originaltext: Neue Westfälische (Bielefeld) Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt: Neue Westfälische News Desk Telefon: 0521 555 271 nachrichten@neue-westfaelische.de

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