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12.01.2014 20:19:59

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Afghanistan und Amerika entzweien sich immer mehr Gefährliche Geduldsprobe DIRK HAUTKAPP, WASHINGTON

Bielefeld (ots) - Afghanistans Noch-Präsident Hamid Karsai lässt auf der Zielgeraden seiner zwölfjährigen Amtszeit wirklich nichts aus, um die amerikanische Regierung zu piesacken. Die Freilassung von 70 Gefangenen, die Washington aus guten Gründen im Dunstkreis der Taliban verortet und gerne weiter hinter Gittern gesehen hätte, ist der jüngste Beweis. Der einst als "Bürgermeister von Kabul" bespöttelte Paschtune hat bis zur Präsidentenwahl Anfang April nur noch eines im Sinne: Porzellan zu zerschlagen. Das ist gefährlich.  Trotz langfristig unabweisbarer Sicherheitsinteressen könnte in Washington ein Klima entstehen, in dem Afghanistan in einem Jahr nackt dasteht. Stand heute ist es nicht ausgeschlossen, dass der amerikanische Präsident wie 2011 im Irak gegen Ende dieses Jahres zum Totalrückzug bläst. In das dann entstehende Vakuum würden gewiss die sich schon heute im pakistanischen Grenzgebiet warmlaufenden Taliban stoßen.  Der Hintergrund: Karsai weigert sich gegen den Willen des Stammesältesten-Parlaments Loja Dschirga standhaft, ein zentrales Abkommen zu unterzeichnen. Darin wird der Verbleib von circa 10.000 ausländischen Soldaten ab 2015 zwischen Masar-i-Scharif im Norden und Kandahar im Süden geregelt: Stabilitäts- statt Kampfeinsatz. Der Westen will den mit Milliardensummen mühsam aufgebauten Militär- und Polizeiapparat Afghanistans noch eine Weile ans Händ-chen nehmen. Bis Kabul Selbstständigkeit beweist. Das Weiße Haus will den Vertrag auch mit Rücksicht auf andere Truppensteller wie Deutschland lieber heute als morgen in trockenen Tüchern haben. Karsai ignoriert logistische Fragen und spielt auf Zeit. Er verlangt Sicherheitsgarantien, die Amerika nicht geben wird: eine Form von Immunität für die Afghanen. Soldaten des Westens soll es untersagt sein, auf eigene Faust nach mutmaßlichen Terroristen und Aufständischen zu fahnden. Tragische Zwischenfälle wie jüngst, als US-Truppen irrtümlich ein kleines Kind erschossen, spielen Karsai dabei in die Hände.  Bei der Kraftprobe steht viel auf dem Spiel. Ohne NATO-Truppen und internationale Hilfsorganisationen wird sich nach Einschätzung vieler Beobachter vor Ort und im Ausland nicht nur die Sicherheitslage am Hindukusch drastisch verschlechtern. Auch Milliardeninvestitionen aus dem Ausland fielen dann weg. Dabei kann die punktuell zaghaft wachsende afghanische Wirtschaft noch längst nicht auf eigenen Beinen stehen.  Kommt Karsai nicht zügig zur Vernunft, könnte Obama der Geduldsfaden reißen. Nutznießer wären am Ende die Taliban. Wollen kann das niemand.

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