23.12.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Verkehr / Bahn
Endlich hat der Elektrokonzern Siemens grünes Licht für weitere ICE-Züge des Typs Velaro D bekommen. Leider werden Bahnfahrer im diesjährigen Weihnachtsverkehr davon reichlich wenig haben, denn dafür kommt die Erlaubnis zu spät. Dennoch ist die Genehmigung des Eisenbahn-Bundesamtes eine erfreuliche Nachricht - vor allem für Siemens selbst.
Die Geschichte des neuen ICE-Typs war längst zur Posse geworden. Eigentlich sollten alle 16 der von der Deutschen Bahn bestellten Züge seit Dezember 2011 im Einsatz sein. Dann verzögerte sich deren Auslieferung immer wieder. Mal waren es die Bremsen, dann die Klimaanlagen, zuletzt machte die Software Probleme. Von einem weltweit führenden Elektrokonzern darf man mehr erwarten.
Folgerichtig spielte das ICE-Debakel eine Rolle, als Peter Löscher im Sommer den Siemens-Chefposten abgab. Sein Nachfolger Joe Kaeser darf sich freuen, scheint doch die unendliche Velaro-D-Geschichte nun zu Ende zu gehen. Es fehlt noch die Genehmigung der acht neuen Züge, die auch im Ausland fahren sollen.
Das aber kann man Siemens kaum vorwerfen. Es ist peinlich, wie viele EU-Staaten bei Schienensystemen noch ihr nationales Süppchen kochen, statt ernsthaft zusammenzuarbeiten. Das mag in der heimischen Industrie einige Arbeitsplätze sichern. Der Bahnfahrer aber hat das Nachsehen.
Georg Kern
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