14.10.2013 22:15:03
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Neue OZ: Kommentar zu Vatikan / Kirchen
Kein Wunder, dass der deutsche Klerus seinen ungeliebten Limburger Vertreter so bald wie möglich loswerden zu wollen scheint. Denn während der neue Papst Franziskus mit Appellen zu Einfachheit und Offenheit Hoffnung in der Kirche nährt, Gläubige zunehmend spirituell und nicht mit Hierarchien und Bauten zu beeindrucken, steht der konservative Skandal-Bischof Hans-Peter Tebartz-van Elst eindeutig für die alte Schule.
Böse betrachtet, ließe sich angesichts der Absetzbewegungen allerdings auch folgendes Kalkül vermuten: Je rascher Tebartz-van Elst auf sein Amt verzichtet, umso größer die Chance, dass sein Wesen und Wirken keine unangenehmen Fragen nach den Gepflogenheiten in anderen deutschen Bistümern nach sich ziehen. Diese könnten lauten: Wo sind die Bischöfe denn bescheiden und volksnah? Wo hingegen barock und autoritär? Wo informieren sie denn offen über Finanzen und pflegen einen partnerschaftlichen Dialog mit den Laien? Wo hingegen verstehen sie sich als Hochwürden, deren primärer Kontakt zum Kirchenvolk in der gnädigen Geste besteht, sich den Ring küssen zu lassen?
Dies und nicht eine mehr oder weniger teure Badewanne macht die Limburger Affäre so brisant für die deutsche katholische Kirche. Längst formiert sich auch andernorts wachsende Kritik am oft geringen Einklang von Kirchenleitung und Gemeindeleben, von Dogmen und der Lebenswirklichkeit der Gläubigen.
Burkhard Ewert
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