31.05.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Syrien / Konflikte / Russland
Wer bisher zu hoffen gewagt hatte, Russland könnte angesichts des blutigen Kriegs in Syrien zur Vernunft kommen und sich vom Regime distanzieren, der ist spätestens jetzt ernüchtert: Moskau liefert Kampfjets und Raketenteile an Baschar al-Assad. Diese demonstrative Unterstützung des Diktators untergräbt jede politische Lösung.
Dass Russland sich auf Vertragsverpflichtungen beruft, ist an Kaltschnäuzigkeit nicht zu übertreffen. Niemand, der bei klarem Verstand ist, käme auf die Idee, einem enttarnten Pyromanen Streichhölzer in die Hand zu drücken. Moskau tut dies seit Beginn des Konflikts. Und zwar ohne jeden Skrupel.
War die Wirksamkeit der für Anfang Juni geplanten Friedenskonferenz von vornherein fraglich, wird das Treffen nun zur Farce. Russland als einer der Initiatoren gießt mit der einen Hand Öl ins Feuer des Gemetzels und lädt mit der anderen zu Gesprächen ein. Zweifelsohne verhält sich ein großer Teil der Staaten, die die Regimegegner mit Kriegsgerät unterstützen, nicht besser. Denn jede Waffe, die nach Syrien geht, ist eine zu viel.
Völlig sinnlos wird die Konferenz, wenn die Opposition am Boykott festhält. Dann würde einer der wichtigsten Gesprächspartner fehlen. Doch selbst wenn die Assad-Gegner am Tisch sitzen: Niemand erwartet ernsthaft, dass dieses Treffen eine Lösung aus dem Hut zaubert. Auf die Menschen in Syrien kommt eine weitere leidvolle Zeit zu.
Franziska Kückmann
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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