10.09.2013 22:14:59

Neue OZ: Kommentar zu Schulen

Osnabrück (ots) - "Waffengleichheit" durch G 9

Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln, wenn es nach Philologen, Eltern und zunehmend auch Vertretern der Wirtschaft geht, wird dem Turbo-Abi in Niedersachsen schon kurz nach der Einführung wieder der Garaus gemacht. Die Klagen sind in der Tat vielfältig. Im Mittelpunkt steht dabei eine überbordende Unterrichtsverlagerung in den Nachmittag, die Schülern nicht nur Stress bereitet, sondern ihnen Zeit und Muße für außerordentliche Aktivitäten, etwa im Sport- oder Kulturbereich, raubt. Wenn infolgedessen selbst die Wirtschaft über mangelnde Persönlichkeitsbildung lamentiert, muss das zu denken geben. Doch es sind nicht nur diese durchaus nachvollziehbaren Überlegungen, die Vertreter bestimmter Organisationen energisch die sofortige Abschaffung des Turbo-Abis fordern lassen. Eine Rolle spielen wohl auch taktische Gesichtspunkte.

Tatsache ist jedenfalls, dass integrierte Gesamtschulen nicht auf die verkürzte Unterrichtszeit von acht Jahren umschalten müssen, sondern am G 9 festhalten können. Sie sind damit für alle Eltern attraktiv, die ihren Sprösslingen die G-8-Turbulenzen ersparen möchten. Ein auch aus diesen Gründen verstärkter Zulauf zur IGS könnte aber, zumal in Zeiten allgemein rückläufiger Schülerzahlen, traditionelle Gymnasien in die Bredouille bringen. Vor diesem Hintergrund würde ein G 9 für alle in gewisser Weise "Waffengleichheit" schaffen. Man darf gespannt sein, ob die Landesregierung dafür sorgt.

Hans Brinkmann

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