05.12.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Prozesse / Affären / Wulff
Umstritten war er ja von Anfang an, doch nun droht der Prozess gegen den ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff mehr und mehr zur Farce zu werden.
So erweisen sich die Zeugenvernehmungen vor der 2. Großen Strafkammer des Landgerichts Hannover zunehmend als Hohn. Weil der angebliche Korruptionsfall zentral in München spielt, werden von dort reihenweise Frauen und Männer nach Hannover beordert, um dort dann nach kurzen und zumeist unergiebigen Befragungen wieder nach Hause geschickt zu werden. Bei Maria Furtwängler war es eine knappe Viertelstunde; drei Bedienstete aus dem "Bayerischen Hof" kamen sogar zusammen nur auf 15 Minuten. Aber Anspruch auf Ersatz von Auslagen haben sie alle.
Auffällig wirkt vor allem die Zurückhaltung der Staatsanwaltschaft. Sie hat sich bislang kaum in die Befragung von Zeugen eingeschaltet, aber nach Überzeugung vieler Prozessbeobachter den fulminanten Verdacht der Vorteilsnahme auch noch keineswegs erhärten können.
Vor diesem Hintergrund erscheinen Spekulationen durchaus nachvollziehbar, dass der Prozess ein vorzeitiges Ende finden könnte. Auf jeden Fall mutet es quälend an, die Beweisaufnahme in der jetzt praktizierten Form bis in den April nächsten Jahres oder sogar noch über diesen Termin hinaus fortzusetzen.
Hans Brinkmann
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