13.08.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Parteien / Grüne / Sexualität
Dafür, dass das Zwischenergebnis der Pädophilie-Studie ihre Partei mit ziemlicher Wucht trifft, verhält sich Grünen-Chefin Claudia Roth souverän: Sie zeigt Betroffenheit, will aufklären. Die Lage der Dinge lässt ihr allerdings auch keine andere Wahl: Zwei Politologen haben herausgefunden, dass der Einfluss von pädophilen Aktivisten auf die Ausrichtung der Grünen in deren Anfangsjahren offenbar deutlich größer war als angenommen. Und auch wenn die Forscher nicht erklären, wo genau dieser Einfluss sichtbar wurde: Für eine Partei wie die Grünen, deren Toleranzbegriff identitätsstiftend ist, ist eine solche Bewertung erschütternd. Denn mit Toleranz, die Grenzen gegen Übergriffe ignoriert, kann niemand werben.
Sexuelle Beziehungen zwischen Erwachsenen und Kindern dulden, gar
gutheißen? Absurd, menschenverachtend, undenkbar. Doch die Grünen
haben es 1980 laut Studie in ihr erstes Grundsatzprogramm geschrieben
was nun?
Roths Reaktion ist vor dem Hintergrund des heraufziehenden Wahlkampfs sicher als Flucht nach vorn zu sehen. Der Partei bleibt nichts anderes übrig, als offensiv Aufklärung zu betreiben. Es ist zudem kaum zu glauben, dass dem Vorstand die Ideen von vor 30 Jahren so fremd oder unbekannt gewesen sein sollen, wie es nun den Anschein hat. Zu lange wurde geschwiegen.
Dasselbe gilt für Politiker der damaligen FDP-Jugendorganisation Jungdemokraten, die auch in die Szene verstrickt waren.
Cornelia Mönster
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