19.11.2013 22:13:59
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Neue OZ: Kommentar zu Mafia / Geldwäsche / Windpark / Emsland
Von Michael Clasen
Dass der Arm der kalabrischen Mafia vom tiefen Süden Italiens bis nach Rom reicht, verwundert kaum - aber bis ins Emsland?
Mehr als 20 Objekte haben über 200 Einsatzkräfte bundesweit durchsucht. Dazu passt, dass erst vor wenigen Tagen internationale Experten davor gewarnt hatten, Deutschland sei ein Eldorado für Geldwäscher. Betroffen sind auch andere Industriestaaten wie die USA. Der Trend ist seit Jahren zu beobachten: Die organisierte Kriminalität versucht, Gewinne aus illegalen Geschäften in legale Projekte und seriöse Unternehmen zu investieren. Einnahmen aus Schutzgelderpressungen, Drogen- und Waffenhandel, illegalen Müllgeschäften oder aus dem Rotlichtmilieu sollen so reingewaschen werden.
Dass die berüchtigte 'Ndrangheta-Gruppierung ihr blutbeschmiertes Geld über Mittelsmänner und Scheinfirmen in die grüne Energiegewinnung gesteckt haben soll, unterstreicht die Macht des Kartells. Offensichtlich scheint die Mafia in der Lage zu sein, Großprojekte wie die eines Windparks in dreistelligem Millionenbereich zu realisieren.
Italiens Sicherheitsbehörden konnten zuletzt etliche Fahndungserfolge gegen den Clan feiern. Auch die meisten Bankhäuser in Europa sind gegenüber der Geldwäsche-Problematik sensibilisiert, nachdem die Auflagen verschärft wurden. Doch Schlupflöcher gibt es weiterhin. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sollten helfen, sie zu schließen.
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