02.05.2013 22:15:00
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Neue OZ: Kommentar zu Kirchentag
Die Veranstalter des Kirchentages haben ihre Losung "Soviel du brauchst" geschickt gewählt und damit einen Nerv getroffen. Diese drei Worte kommen aus der Bibel, es geht um Himmelsbrot, das die Israeliten auf ihrem Marsch durch die Wüste ernährte. Die Losung bietet Anknüpfungspunkte für viele Gesprächsthemen, stets verbunden mit den grundsätzlichen Fragen: Was ist genug, was zu viel, was zu wenig? Wo liegt das richtige Maß? Was brauchen wir wirklich? Wofür können wir dankbar sein? So viel du brauchst: Das betrifft Macht, Geld und Verteilungsgerechtigkeit. Es geht um Finanzen, Frieden und Umwelt, um nachhaltiges Wirtschaften. Aber auch um den persönlichen Lebensstil.
Mehr, als du brauchst: Das hat zu tun mit Überfluss, Abzocke und Gier. Da denkt man aktuell an die Steueraffäre um Uli Hoeneß. Doch da besteht auf einem Kirchentag auch die Gefahr, dass Redner selbstgerecht auf andere zeigen und zu wissen meinen, was gut und böse ist. Es wäre falsch, wenn sie sich mit Schwarz-Weiß-Antworten zufriedengäben. Denn auch die Kirche muss sich fragen: Haben wir nicht selbst mehr, als wir brauchen? Differenzierung ist gefragt, nicht nur im Fall Hoeneß. Dann aber kann der Kirchentag die Diskussion bereichern, mit guten Chancen, von der Politik gehört zu werden. Zumal engagierte Protestanten derzeit in Berlin so gut vertreten sind wie seit Langem nicht.
Christof Haverkamp
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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