03.09.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Japan / Atom
Welch durchsichtiges Propagandamanöver. Die Entscheidung über die Vergabe der Olympischen Spiele 2020 rückt näher, und plötzlich schaltet sich die japanische Regierung medienwirksam in das Krisenmanagement am Unglücksreaktor Fukushima ein. Der Weltöffentlichkeit soll einmal mehr vorgegaukelt werden, die Japaner hätten die Lage unter Kontrolle. Das Gegenteil ist der Fall.
Zweieinhalb Jahre nach dem GAU am Pazifik ist immer noch keine Lösung der Probleme erkennbar. Stattdessen gelangt immer wieder radioaktives Grundwasser ins Meer. Auch weiß niemand, was mit dem verstrahlten Kühlwasser geschehen soll. Hunderttausende Tonnen sind schon in Tanks zwischengelagert worden. Werden diese gefährlichen Fluten am Ende ebenfalls in den Pazifik fließen?
Sicher ist indessen, dass der Kraftwerksbetreiber Tepco sich bislang als überfordert erwiesen hat. Und auch die neuen Pläne, die nun mit Unterstützung der Regierung verwirklicht werden sollen, sind zu Recht umstritten. Denn es kann keine Dauerlösung sein, das Erdreich rund um die Unglücksreaktoren einzufrieren, schon aus Kostengründen, aber auch wegen der Störanfälligkeit des Projekts. Mitleid mit den Japanern muss freilich niemand haben. Denn statt aus der Atomkraft auszusteigen, planen sie einen groß angelegten Wiedereinstieg in die Atomstromproduktion. Sie haben nichts dazugelernt.
Uwe Westdörp
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