12.07.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Islam / Innere Sicherheit / Niedersachsen
Woran erkennt man einen muslimischen Extremisten? Am Gewichtsverlust zum Beispiel. Das stand tatsächlich so in einer mit Steuergeldern finanzierten Broschüre, die Innenministerium und Verfassungsschutz in Niedersachsen vor etwas mehr als einem Jahr veröffentlichten.
Zu Recht empörten sich damals Islam-Verbände im Land. Die Broschüre war kein Beitrag zur Sicherheit in Niedersachsen. Sie diskriminierte die rund 200 000 im Land lebenden Muslime - ob sie nun strenggläubig sind oder nicht. Und sie schürte das Misstrauen gegenüber der Minderheit.
Unter dem damaligen Innenminister Uwe Schünemann war die Welt manches Mal ziemlich einfach. Auf der einen Seite die Guten, auf der anderen die Bösen. Unter Schünemann-Nachfolger Boris Pistorius weht ein anderer Wind. Beide Seiten arbeiten wieder zusammen. Das ist gut. Im Sinne der Integration, aber auch im Sinne der Sicherheit.
Es muss jedoch die Frage erlaubt sein, warum die Islam-Verbände erst jetzt auf die Idee kommen, in den eigenen Reihen systematisch Präventionsprogramme gegen Radikalisierung aufzulegen. Das scheint reichlich spät. Dass Jugendliche besonders gefährdet sind, in extremistische Kreise abzugleiten, ist schließlich keine neue Erkenntnis.
Eine Antwort mag sein, dass sich die unterschiedlichen Verbände untereinander manchmal mehr als Konkurrenten denn als Verbündete sehen. Für die Außendarstellung ist das kontraproduktiv.
Dirk Fisser
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion
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