11.07.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Handel / Baumärkte / Praktiker
Früher bauten sich die Menschen in Deutschland Burgen, um sich zu schützen. Aus ihren handwerklich geschickten Nachfahren wurde ein Volk von Heimwerkern. Kaum irgendwo sonst gibt es so viele Baumärkte wie hierzulande.
Weil die Deutschen aber auch Meister im Sparen sind, ist der Preiskampf in der Branche hart wie das Holz vor der Kettensäge. Praktiker hat ihn auf die Spitze getrieben - und geht nun womöglich daran zugrunde. Fachleute nennen das Marktbereinigung, die Konkurrenz gibt sich erleichtert. Würden alle 183 Praktiker-Baumärkte in Deutschland schließen, wären das - bezogen auf die Gesamtzahl solcher Betriebe - knapp acht Prozent weniger. Die Versorgung wäre damit sicherlich nicht gefährdet.
Noch ist aber ungewiss, ob die Praktiker-Tochter Max Bahr aus der Insolvenz herausgehalten werden kann. Hinzu kommen die Sorgen der rund 20 000 Beschäftigten im Konzern. Mit dieser Zahl erreicht die Pleite von Praktiker fast die Dimension von Schlecker, die Politiker aufgeschreckt hat.
Anders als mancher erfolglose Krisenmanager bei Praktiker werden sich normale Angestellte nicht vor beruflichen Existenznöten schützen können. Vor allem in Ostdeutschland, wo es zwar reichlich Baumärkte, aber zu wenige Arbeitsplätze gibt.
Norbert Meyer
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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