23.05.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Großbritannien / Terrorismus
Wieder einmal steht die Zivilgesellschaft nach einem abscheulichen Verbrechen vor der Herausforderung, nicht von den Einzeltätern auf die Bevölkerungsgruppe zu schließen, der diese angehören. Das ist eine hohe Kunst, die Besonnenheit und Vernunft erfordert. Nicht alle beherrschen sie. Und so wüten und wettern längst die ersten Briten gegen den Islam als solchen, nachdem zwei Muslime einen britischen Soldaten bestialisch ermordet haben. Derartige Abwehrreflexe sind allerdings ebenso unsinnig wie die verquere Logik der Attentäter, das Unrecht vergelten zu wollen, das britische Soldaten ihren Glaubensbrüdern und -schwestern vermeintlich angetan haben. Als hätte das Prinzip "Auge um Auge, Zahn um Zahn", auf das die Täter sich inbrünstig berufen, je ein Problem gelöst, geschweige denn zu Frieden und Versöhnung geführt!
Natürlich müssen Polizei und Politik nun handeln und eventuelle Nachahmungstäter aufhalten, Hintermänner aufspüren und die Sicherheit in der Stadt, etwa beim anstehenden Champions-League-Finale, gewährleisten. Radikale Fundamentalisten aber hält im Zweifel selbst die beste Polizeiarbeit nicht auf. Doch das ist kein Problem ihres Glaubens, sondern ihrer Geisteshaltung. Folglich sollten die Briten nicht in Panik geraten angesichts einer vermeintlichen Bedrohung durch den Islam, sondern religionsübergreifend zusammenhalten, und so ein Zeichen setzen, dass sie ihre Gesellschaft nicht spalten lassen.
Constantin Binder
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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