13.01.2014 22:15:00
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Neue OZ: Kommentar zu Getränke / Bier
Die Bierbranche kämpft. Zwar noch nicht ums Überleben, aber um Umsatz und Rendite. Denn die Deutschen trinken immer weniger Bier. Von Jahr zu Jahr verkauft die Brauwirtschaft weniger von ihren gold- und bernsteinfarbenen Köstlichkeiten.
Köstlichkeiten? Das sehen offenkundig nicht alle Biertrinker so. Wie sonst wäre die wachsende Beliebtheit individueller Kleinbrauereien und exotischer Importmarken zu erklären? Das Bier der großen Brauer schmeckt zu gleich. Auf der Jagd nach einem vermeintlichen Mehrheitsgeschmack verloren sie, was sie besonders machte.
In Deutschland kommt deshalb eine Evolution in Gang, die in den USA bereits vor 20 Jahren begann. Dort waren so viele Bierfans des faden Einerleis der Industrie überdrüssig, dass sie neue, innovative Anbieter freudig begrüßten. Inzwischen sind diese sogenannten Craft-Brauer zu einer Marktmacht geworden, und die Großen haben eigene Mikro-Brauereien gegründet, um am Boom teilzuhaben.
In Deutschland spielt der Trend zum Kleinen und Feinen nicht nur Gründern in die Hände: Auch die traditionsreichen, unter dem Druck der Großen leidenden Regionalbrauereien können daran gewinnen. Vorausgesetzt, sie produzieren und vermarkten das, was sie anders macht: gutes, unverwechselbares Bier.
Christian Schaudwet
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