03.12.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu EU / Finanzen / Griechenland / Korruption
Die Athener Haushaltsführung hat sich verbessert, und die arg
gebeutelten Griechen haben auf ihrem schweren Weg aus der Krise auch
wie kürzlich geschehen - Zuspruch der deutschen Kanzlerin verdient.
Doch dies ändert nichts am desolaten Zustand der griechischen
Staatsverwaltung. Das bestätigt jetzt der Korruptionsindex von
Transparency International. Enttäuscht über die griechischen
Verhältnisse sind auch die internationalen Geldgeber. Der Troika von
EU, IWF und EZB ist der Geduldsfaden gerissen. Eigentlich sollten
ihre Inspektoren in diesen Tagen erneut in Athen die Voraussetzungen
für die Auszahlung weiterer Hilfsgelder überprüfen. Doch derzeit
lohnt sich für die Experten nicht einmal die Reise zu den Griechen.
Dort werden sie von Spitzenpolitikern und -beamten allzu oft enttäuscht. So musste in diesem Jahr der Chefposten der griechischen Privatisierungsbehörde wegen persönlicher Verfehlungen der Inhaber zweimal neu besetzt werden.
Der Kampf gegen Korruption ist also weiterhin vorrangig, lässt sich aber nicht allein in Hellas gewinnen. Zwei Drittel der von Transparency untersuchten 177 Länder weisen große Probleme mit Amtsträgern auf, die für Geld und andere Vergünstigungen zu kaufen sind. Dänemark und Neuseeland machen vor, wie diese Probleme zu lösen sind: mit persönlicher und wirtschaftlicher Freiheit, geringer sozialer Ungleichheit und Wohlstand. Hier muss auch Deutschland noch einiges verbessern.
Norbert Meyer
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