01.05.2013 22:15:00
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Neue OZ: Kommentar zu Arbeitsmarkt
Es ist nicht alles Gold, was glänzt: Völlig zu Recht haben Gewerkschafter am Tag der Arbeit darauf hingewiesen, dass es auch im wirtschaftlich wachsenden Deutschland eine Fülle von Problemen gibt: Niedrig- und Dumpinglöhne zum Beispiel und wachsende Altersarmut. Zudem ist die Zahl der Jobsuchenden nicht so niedrig, wie die Statistik sie ausweist. Die Unterbeschäftigung, die auch Menschen in Arbeitsmarktprogrammen erfasst, ist mit knapp vier Millionen deutlich höher als die viel zitierte Erwerbslosenzahl.
Damit nicht genug, wird der Blick über die Grenzen immer beängstigender: 19,2 Millionen Menschen waren im März in den 17 Ländern der Euro-Zone ohne Job. Nichts zeigt deutlicher, in welch mieser Verfassung viele wichtige deutsche Partner sind.
Vorsicht ist deshalb geboten. Vor allem kommt es darauf an, eine Balance zu finden zwischen Haushaltssanierung und Wachstumsförderung. Einfach immer nur sparen - das ist eine Radikalkur, die auf Dauer stärker schaden als nutzen könnte. Mehr Erfolg verspricht ein Blick auf jene Maßnahmen, mit denen Deutschland es geschafft hat, gefährliche Klippen zu umschiffen: Kurzarbeit, Flexibilisierung des Arbeitsmarktes und moderate Lohnpolitik zum Beispiel. Aber auch Konjunkturprogramme gehören zum bewährten Instrumentarium. Nur mit diesen Mitteln wird es gelingen, Rezession und Massenarbeitslosigkeit rasch zu bekämpfen.
Uwe Westdörp
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion
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