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20.08.2022 10:36:40

Nagel: Weitere EZB-Zinserhöhungen nötig - 2-stellige Inflation möglich

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Europäische Zentralbank (EZB) muss nach den Worten von EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel ihre Zinsen weiter erhöhen. In einem Interview mit der Rheinischen Post wollte sich der Bundesbankpräsident jedoch nicht darauf festlegen, wie groß der nächste Zinsschritt ausfallen sollte, der für September zu erwarten ist. In Deutschland könnte die Inflation im Herbst Nagel zufolge zweistellige Raten annehmen, wobei eine Rezession im kommenden Winter möglich ist.

"Bei den hohen Inflationsraten müssen weitere Zinsschritte folgen", sagte Nagel und fügte hinzu: "Ich will aber keine Zahl ins Schaufenster stellen." Die vergangenen Monate hätten gezeigt, dass die Geldpolitik von Sitzung zu Sitzung entscheiden müsse.

Der EZB-Rat hatte im Juli seine Zinsen unerwartet um 50 Basispunkte erhöht und zugleich Zins-Guidance kassiert, der zufolge im September ein Zinsschritt von mehr als 25 Basispunkten gerechtfertigt sein könnte. EZB-Direktorin Isabel Schnabel hatte in dieser Woche in einem Interview ihre Präferenz für einen großen Zinsschritt im September angedeutet.

Nagel sagte, entscheidend werde sein, die mittelfristigen Inflationserwartungen stabil bei 2 Prozent zu halten. "Ich bin davon überzeugt, dass der EZB-Rat die dafür notwendigen geldpolitischen Maßnahmen ergreift." Zu einer Verkleinerung der EZB-Bilanz sagte Nagel: "Natürlich wird der Abbau der Bestände mit Blick auf die weitere Normalisierung ein Thema sein. Jetzt erhöhen wir zunächst unsere Leitzinsen."

Die Bundesbank geht nach Nagels Aussage inzwischen davon aus, dass die Inflation in Deutschland höher als im Juni prognostiziert ausfallen wird und das Wachstum niedriger. "In Summe ist in den Herbstmonaten sogar eine Inflationsrate von 10 Prozent möglich", sagte er. Angesichts der aktuellen Entwicklungen am Gasmarkt sei auch für 2023 eine höhere Inflation als bisher erwartet (4,5 Prozent) möglich.

Zum Wirtschaftswachstum sagte der Bundesbankpräsident: "Im Juni sind wir davon ausgegangen, dass das Wirtschaftswachstum 2022 bei knapp 2 Prozent liegen wird. Aus heutiger Sicht dürfte es etwas weniger sein." Wenn sich die Energiekrise zuspitze, erscheine eine Rezession im kommenden Winter wahrscheinlich.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab

(END) Dow Jones Newswires

August 20, 2022 04:34 ET (08:34 GMT)

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