02.01.2016 10:44:47
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Münchner Anschlagsverdacht aus der Neujahrsnacht nicht konkretisiert
MüNCHEN (AFP) -- Nach der Münchner Anschlagswarnung aus der Neujahrsnacht hat die Polizei keine konkreten Erkenntnisse über mögliche Attentate gewonnen. Die Hinweise darauf hätten sich nicht konkretisiert, sagte Polizeipräsident Hubertus Andrä am Freitag. Demnach sollten fünf bis sieben Iraker und Syrer möglicherweise Anschläge auf den Hauptbahnhof oder den Bahnhof im Stadtteil Pasing verüben. Beide wurden vorübergehend gesperrt, in der Neujahrsnacht aber wieder freigegeben.
Andrä zufolge erhielt die Münchner Polizei am Silvesterabend gegen 19.40 Uhr Hinweise zu den möglichen Anschlägen. Zu etwa der Hälfte der angeblichen Attentäter hätten die Behörden Namen und Daten erhalten. Bislang sei aber noch nicht einmal klar, ob diese Menschen überhaupt existieren. "Wir wissen nicht, ob die Namen stimmen, ob es die Personen wirklich gibt, und wo sich die Personen aufhalten", sagte Andrä. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte in der Neujahrsnacht gesagt, das Bundeskriminalamt habe die bayerische Polizei darüber informiert, dass "von Seiten" der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu Silvester ein Anschlag oder mehrere Attentate in München geplant seien.
Zur Herkunft dieser Informationen sagte Andrä, es sei üblich, dass die Polizei Maßnahmen ergreife, wenn es Hinweise anderer Nachrichtendienste gebe. Informationen würden besonders ernst genommen, wenn sie aus verschiedenen Quellen kämen. Die in der Nacht in Alarmbereitschaft versetzte Polizei war am Freitag zunächst noch mit 100 zusätzlichen Beamten im Einsatz. In der Nacht waren es noch 550 gewesen.
Vertreter von Bund und Ländern wiesen Spekulationen zurück, es habe sich um einen "Fehlalarm" gehandelt. "Die bayerischen Behörden haben mit Unterstützung der Bundespolizei umsichtig, besonnen und entschlossen gehandelt", erklärte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU). "Die Entscheidung war richtig", sagte auch Herrmann zu den Bahnhofssperrungen. Er verglich die Situation mit der von Hannover, wo im vergangenen November wenige Tage nach den Anschlägen von Paris ein Fußball-Länderspiel sehr kurzfristig abgesagt worden war.
"Wenn es solche Hinweise gibt, müssen wir handeln", sagte auch der Münchner Polizeipräsident Andrä. Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) bezeichnete die Sicherheitsmaßnahmen als "absolut gerechtfertigt". Wieder einmal hätten "die Sicherheitsbehörden ihre Handlungsfähigkeit bei akuten Terrorwarnungen unter Beweis gestellt", erklärte GdP-Vize Jörg Radek. Die Polizei habe mit den Sperrungen und der Aufforderung an die Bürger, Menschenansammlungen zu meiden, offenbar die Pläne der Terroristen "durchkreuzt".
De Maizière geht nach dem Terroralarm in München von einer weiterhin ernsten Sicherheitslage in Deutschland aus. Es bestehe weiterhin eine "hohe Gefährdung durch den internationalen Terrorismus", erklärte der Innenminister. Die Sicherheitsbehörden gingen Hinweisen nach "und passen die Maßnahmen fortlaufend an die aktuelle Situation an". Dazu gehörten insbesondere Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung. Im Fall München habe ein enger Informationsaustausch der betroffenen Sicherheitsbehörden im Gemeinsamen Terrorabwehrzentrum stattgefunden.
DJG/thl
(END) Dow Jones Newswires
January 02, 2016 04:14 ET (09:14 GMT)- - 04 14 AM EST 01-02-16
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