01.11.2022 16:12:38
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Moskau will Angriffe auf ukrainische Infrastruktur fortsetzen
MOSKAU (dpa-AFX) - Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat eine Fortsetzung der Raketenangriffe auf die ukrainische Infrastruktur angekündigt. Damit würden "effektiv" Objekte zerstört und das militärische Potenzial der Ukraine reduziert, sagte Schoigu am Dienstag bei einer Militärsitzung in Moskau. Am Vortag hatte Russland einmal mehr viele ukrainische Energieanlagen beschossen. Die Ukraine wirft Russland "Energieterror" vor. In vielen Regionen gab es wegen der Schäden an Kraftwerken keinen Strom.
Minister Schoigu informierte auch über den Beginn der Einberufung neuer Soldaten zum Wehrdienst mit dem 1. November. Er betonte, dass die neuen Rekruten nicht ins Kriegsgebiet geschickt werden sollten. Solche Ankündigungen gab es auch zu Kriegsbeginn im Februar; danach stellte sich heraus, dass dort auch Wehrdienstleistende kämpften. Alle würden nach dem Dienst nach Hause geschickt, sagte Schoigu nun.
Zugleich bekräftigte der Minister, dass die Teilmobilmachung von 300 000 Reservisten für den Kriegsdienst in der Ukraine nun abgeschlossen sei. 87 000 von ihnen seien inzwischen im Kampfgebiet, sagte Schoigu. Die anderen würden weiter ausgebildet.
Der Kreml stellte am Dienstag klar, dass es kein Dekret von Kremlchef Wladimir Putin über das Ende der Teilmobilmachung geben werde. "Wir teilen mit: Ein Erlass ist nicht nötig", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow nach tagelangen Diskussionen in Russland dazu, ob Putin die verfügte Teilmobilmachung auch wieder offiziell beenden müsse. Putin räumte am Montag ein, dass er das selbst nicht wisse und mit Juristen klären müsse.
Peskow betonte, der Erlass vom 21. September sei erfüllt, damit sei das erledigt. Die Kreiswehrersatzämter würden per Telegramm über das Ende der Mobilmachung informiert und dürften dann keine Reservisten mehr einziehen, sagte er mit Blick auf Berichte aus dem Riesenreich, dass die umstrittene Mobilmachung teils weiter laufe. Hunderttausende Russen haben das Land verlassen, um nicht eingezogen zu werden.
Die Kreiswehrersatzämter sind seit Dienstag mit dem Einzug der Wehrdienstleistenden beschäftigt. Der Termin war vom 1. Oktober auf den 1. November verlegt worden, weil die Einberufungsstellen mit der Teilmobilmachung ausgelastet waren./mau/DP/stw
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