29.11.2024 07:31:43
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MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
Etwas leichter - An den Börsen sind nach der jüngsten Rekordjagd Gewinne eingestrichen worden. Nachdem der Dow-Jones-Index erstmals die Marke von 45.000 Punkten übersprungen hatte, setzten beim Dow Gewinnmitnahmen ein. Zudem enttäuschten die Geschäftsberichte von HP und Dell, sodass vor allem Technologietitel veräußert wurden. Im Fokus standen Inflationsdaten und damit die Frage nach dem kurzfristigen Zinspfad der Fed. Der Inflationsdruck in den USA hat im Oktober wie erwartet zugenommen. Der PCE-Deflator, das bevorzugte Inflationsmaß der Fed, kletterte exakt wie vorhergesagt. Im Rahmen der BIP-Daten folgte der BIP-Deflator ebenfalls den Prognosen. Am Zinsterminmarkt wurde eine Zinssenkung um 25 Basispunkte im Dezember wenig verändert mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 66 Prozent eingepreist. Die übrigen Konjunkturdaten traten mit den Inflationsdaten in den Hintergrund, standen aber einer Zinssenkung im nächsten Monat nicht im Wege. HP brachen um 11,4 Prozent ein. Vor allem der Ausblick enttäuschte. Dell rutschten um 12,2 Prozent ab. Die Umsätze blieben hinter den Erwartungen zurück - auch der Ausblick blieb hinter den Schätzungen. Der Halbleiter-Sektor im S&P-500 gab 1,4 Prozent nach. Auch Workday enttäuschte mit dem Ausblick. Der Kurs sank um 6,2 Prozent.
USA - ANLEIHEN (Mittwoch)
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,22 -2,7 4,25 -19,8
5 Jahre 4,12 -7,0 4,19 12,3
7 Jahre 4,18 -6,0 4,24 20,9
10 Jahre 4,25 -5,7 4,31 36,9
30 Jahre 4,43 -4,9 4,48 46,2
Die Renditen gaben deutlicher nach. Eine Zinssenkung im Dezember sei wieder etwas wahrscheinlicher geworden, hieß es im Handel mit Blick auf die Inflationsdaten. Eine negative Überraschung sei ausgeblieben. Zugleich stieß eine Auktion 7-jähriger US-Titel auf eine starke Nachfrage, die auch die Notierungen am Sekundärmarkt stützte.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:15 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0572 +0,2% 1,0552 1,0550 -4,3%
EUR/JPY 158,63 -0,8% 159,94 159,85 +1,9%
EUR/CHF 0,9317 +0,0% 0,9316 0,9320 +0,4%
EUR/GBP 0,8316 -0,0% 0,8317 0,8321 -4,1%
USD/JPY 150,06 -1,0% 151,54 151,54 +6,5%
GBP/USD 1,2713 +0,2% 1,2689 1,2678 -0,1%
USD/CNH 7,2384 -0,2% 7,2493 7,2493 +1,6%
Bitcoin
BTC/USD 96.238,70 +0,6% 95.659,40 95.267,30 +121,0%
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar moderat fester. Der Dollar-Index stieg um 0,1 Prozent. Der Euro gab um 0,1 Prozent nach auf 1,0553 Dollar. Der jüngste Anstieg der europäischen Erdgaspreise könnte die Inflation in der Eurozone in den kommenden Monaten ankurbeln und den Euro etwas stützen, so Ipek Ozkardeskaya, Analystin der Swissquote Bank. Es werde erwartet, dass Europa den kältesten Winter seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine und seit dem Verzicht auf russische Energielieferungen erleben wird. Die Gasreserven könnten zurückgehen, was die Preise und die Verbraucherpreise in die Höhe treiben würde, so die Analystin. Eine solche Situation könnte die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) einschränken und "die Schwäche des Euro bremsen".
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 69,10 68,72 +0,6% +0,38 -1,2%
Brent/ICE 73,30 73,28 +0,0% +0,02 -1,9%
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Die Ölpreise stiegen etwas bei einem durch den Thanksgiving-Feiertag in den USA reduzierten Handelsvolumen. Die Preise für die Sorten WTI und Brent erhöhten sich um bis zu 0,4 Prozent. Am Markt warte man nun auf die nächsten Schritte der Opec+. Es werde erwartet, dass das Öl-Kartell und seine Verbündeten die geplante Erhöhung der Ölproduktion bei ihrem nächsten Treffen am 5. Dezember weiter verschieben werde. "Der Starttermin im Januar wird wahrscheinlich auf Februar verschoben, damit die Gruppe die Auswirkungen der neuen US-Regierung auf die Handels- und Außenpolitik prüfen kann", so Daniel Hynes und Soni Kumari von ANZ Research.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.662,81 2.635,76 +1,0% +27,05 +29,1%
Silber (Spot) 30,66 30,23 +1,4% +0,43 +29,0%
Platin (Spot) 943,52 934,77 +0,9% +8,75 -4,9%
Kupfer-Future 4,10 4,07 +0,8% +0,03 +3,7%
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Goldpreis stieg leicht. Die Notierung für die Feinunze erhöhte sich um 0,3 Prozent. Der Preis steigt, da die US-Notenbank auf ihrer Dezember-Sitzung wahrscheinlich eine weitere Zinssenkung vornehmen wird, hieß es von ING. Andererseits seien die US-Inflationsdaten vom Mittwoch eher höher ausgefallen, was die Argumente für weitere Zinssenkungen schwächen könnte, so die Analysten.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++
THYSSENKRUPP
Bundeskanzler Olaf Scholz hat an Thyssenkrupp appelliert, Stahlproduktion und Arbeitsplätze in Deutschland zu halten. Der Bund gewähre dem Unternehmen staatliche Unterstützung für die Transformation hin zu einer grünen Stahlproduktion und verbinde dies mit dem Erhalt von Arbeitsplätzen. Er machte zudem deutlich, dass er angesichts der Belastung durch hohe Energiekosten die Netzentgelte auf 3 Cent senken will und damit ein "rundes Paket" für wettbewerbsfähige Industriestrompreise auf lange Sicht anstrebe.
FLATEXDEGIRO
Der Aufsichtsrat muss sich nach der Hauptversammlung 2025 neu aufstellen. Der Vorsitzende des fünfköpfigen Gremiums, Martin Korbmacher, wird sich nicht mehr zur Wahl stellen. Das gilt auch für die Mitglieder Britta Lehfeldt und Aygül Özkan.
KOENIG & BAUER
stellt sich mit einer neuen Struktur schlanker auf. Künftig wird es statt drei nur noch zwei Segmente geben. Diese bekommen mehr Verantwortlichkeiten, weshalb die Rolle des Konzern-COO entfalle. Dementsprechend scheide Michael Ulverich "im besten Einvernehmen" zum Ende des Monats aus dem Unternehmen aus.
NORMA
will sich künftig stärker auf das Kerngeschäft Verbindungstechnologie konzentrieren und sich von seiner Geschäftseinheit Water Management trennen. Damit sollen Kapazitäten für weiteres Wachstum der Geschäftsbereiche Industry Applications und Mobility & New Energy freigesetzt werden, die über große Synergien verfügen.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/err/ros
(END) Dow Jones Newswires
November 29, 2024 01:32 ET (06:32 GMT)

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