13.01.2019 19:47:43

Mitteldeutsche Zeitung: zu Äußerungen von Ex-Handballer Stefan Kretzschmar

Halle (ots) - Kretzschmar wurde 1973 in Leipzig geboren - drei Jahre vor der Ausbürgerung Wolf Biermanns und 13 Jahre vor der friedlichen Revolution in der DDR. Seine Aussagen zeugen von historischer Ignoranz. Denn er erweckt den Eindruck, als sei es heute vielleicht ein bisschen besser als vor 1989, aber eben nicht wirklich besser. Dabei wäre er zu jener Zeit in Hohenschönhausen gelandet oder in Bautzen. Oder man hätte ihn in einen Zug gesetzt und gen Westen geschafft. Die Aussage ist aber auch falsch, weil die selbst ernannte Anti-Mainstream-Partei AfD heute im Osten bei Umfragen auf 26 Prozent kommt. Wer die Flüchtlingspolitik der Regierung kritisiert wie der Politikwissenschaftler Werner Patzelt, wird von CDU und AfD umworben, wer Bücher schreibt wie Thilo Sarrazin, wird reich, wer polemisiert wie Boris Palmer steht jede Woche in der Zeitung und darf selbstverständlich OB von Tübingen bleiben. Den Mainstream, den Kretzschmar behauptet, gibt es nicht mehr. Dafür wird Fremdenfeindlichkeit hoffähig.

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Pressekontakt: Mitteldeutsche Zeitung Hartmut Augustin Telefon: 0345 565 4200 hartmut.augustin@mz-web.de

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