14.04.2013 19:44:58

Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Isolde Stöcker-Gietl zu Luther-Preis für Regensburger Wirte-Initiative "Keine Bedienung für Nazis"

Regensburg (ots) - Wer Neonazis keinen Zutritt gewährt, setzt ein Zeichen. Dieses Zeichen ist von Dauer. Denn noch fehlt es genau an diesen nachhaltigen Aktionen. Gegendemonstrationen zu Aufmärschen bringen die Neonazis nicht aus dem Tritt. Eine Kneipentour, die vor verschlossenen Türen endet, kann da schon mehr Wirkung zeigen. Dann bleibt den Neonazis nämlich gar nichts anderes übrig, als sich zu verziehen. Es verdient höchste Anerkennung, dass sich die Regensburger Wirte-Initiative "Keine Bedienung für Nazis" von den rechten Umtrieben nicht beeindrucken lässt. Vorbildlich ist auch, wie das Projekt unterstützt und durch Aufklärungsarbeit hilft, sich vor braun gesinnten Gästen zu schützen. Hoffentlich findet der Gedanke noch viel mehr Nachahmer. Es braucht in diesen Zeiten Mut, sich offen gegen die rechte Gesinnung zu stellen. Es sind nicht mehr nur ideologisch verirrte Einzeltäter und kleine Neonazi-Gruppierungen, die ihren Hass auf Ausländer zeigen. Der rechte Terror ist gut vernetzt und damit gefährlicher. In Bayern werden rund 1000 der etwa 2200 Neonazis, die die Polizei beobachtet, als gewaltbereit eingestuft. In 65 Fällen wurden sie 2012 gewalttätig.

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